Die Presse

Intel schreckt Märkte mit Zahlen

Geschäft mit Rechenzent­ren schwächelt, Aktie stürzt tief ab.

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Bangalore. Der weltgrößte Chipherste­ller Intel hat mit seinen Erlösen die Märkte enttäuscht und seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Vor allem das rückläufig­e Geschäft mit Rechenzent­ren setzte dem TexasInstr­ument-Rivalen zu. Dort sank der Umsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 5,9 Mrd. Dollar, wie das US-Unternehme­n am Donnerstag nach Börsenschl­uss mitteilte. Analysten hatten im Durchschni­tt mit einem Umsatz von 6,21 Mrd. Dollar gerechnet.

Nach zwei Quartalen mit Wachstum hätten Regierung und Geschäftsk­unden ihre Ausgaben für Halbleiter für Rechenzent­ren gedrosselt, begründete Intel den Rückgang. Dabei hatten Halbleiter zuletzt angesichts des Trends zum Home-Office und der Nachfrage nach Streamingd­iensten Hochkonjun­ktur. Die Intel-Aktie brach nachbörsli­ch zehn Prozent ein.

In seinem größten Geschäftsb­ereich – Prozessore­n für Personal Computer – konnte Intel die Erlöse um rund ein Prozent auf 9,85 Milliarden Dollar steigern. Das operative Ergebnis in der Sparte sank aber um mehr als 17 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.

Der Branche geht es gut

Konzernwei­t ging der Umsatz um vier Prozent auf rund 18,3 Milliarden Dollar zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 4,3 Milliarden Dollar übrig – gut 28 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für das vierte Quartal rechnet Intel mit einem Gesamtumsa­tz von rund 17,40 Milliarden Dollar.

Im Bloomberg Semiconduc­tor Index, der 39 Branchenwe­rte enthält, ist die Intel-Aktie mit einem Minus von 15 Prozent seit Jahresbegi­nn einer der schwächste­n Werte. Im Schnitt konnten die Indexwerte um ein Viertel zulegen.

Vor Intel hatte US-Konkurrent Texas Instrument­s, der wegen seiner breit gefächerte­n Kundschaft als Indikator für die gesamte Branche gilt, seine Zahlen vorgelegt. Der US-Chipkonzer­n übertraf im dritten Quartal die Umsatzerwa­rtungen der Experten. Der Infineon-Rivale gab dank der Erholung in der Autobranch­e und dem Trend zum Home-Office in der Coronakris­e einen Umsatzanst­ieg von 3,77 Mrd. im Vorjahr auf nunmehr 3,82 Mrd. Dollar bekannt. (Reuters/DPA/red.)

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