Werden die Behörden in Zukunft schneller sein?
„,Ich kann dem allgemeinen Chaos-Vorwurf nichts abgewinnen‘“, von Julia Neuhauser, 23.10. Wenn ein Kind an den Schulen positiv auf Covid 19 getestet worden war, so erreichte man unter 1450 selten jemanden, das Gesundheitsamt so gut wie gar nicht und die Bildungsdirektion machte sich ebenso rar. Um die anderen Schüler sowie das Personal zu schützen, wurde bisher die betroffene Klasse in Schulquarantäne geschickt und der Unterricht auf Distance Learning umgestellt. Quarantänebescheide oder Reaktionen des Gesundheitsamtes erfolgten oft viel zu spät nach Ablauf dieser Schulquarantäne. Den Direktoren, die hier zugunsten der Gesundheit der Schüler und Lehrer gehandelt haben, kann gar nicht genug gedankt werden. Dass ihnen subtil Willkür oder Panikmache unterstellt wird, ist ein Armutszeugnis der politischen Verantwortlichen.
Nun will Bildungsminister Faßmann diese „willkürlichen“Entscheidungen der Direktoren beenden. Ist ein Kind an Covid 19 erkrankt, soll es der Schule fernbleiben. Doch seine Klasse soll so lang die Schule besuchen, bis sich das Gesundheitsamt mittels Bescheid meldet. Handhabe hat die Schule keine mehr.
Ich würde nicht darauf wetten, dass die Behörden nach den Herbstferien schneller sein werden. Auch in Zukunft wird eine Klasse tagelang auf einen Bescheid warten, dabei aber höchstens hoffen dürfen, dass inzwischen niemand erkrankt ist oder sich gegenseitig angesteckt hat. Die Gesundheit der Schüler und Lehrer wird hier aufs Spiel gesetzt. Zudem wird die Sorge der Eltern nicht kleiner werden. Und wofür? Damit der Dienstweg eingehalten wird? Ist es Schuld der Schulen, dass die Behörden zu langsam sind? Werden die Behörden schneller sein, wie es versprochen wurde? Ich zweifle. Albrecht Bauer,
AHS-Lehrer in Wien; 3021 Pressbaum