Die Presse

Reaktionen der Opposition

Opposition. ÖVP und FPÖ kündigen Kontrolle an.

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Wien. Nach der Wiener Wahl vom 11. Oktober zählte die ÖVP neben den Grünen und den Neos zu den drei Parteien, die für eine Koalition prinzipiel­l infrage kamen. Obwohl die Volksparte­i mit knapp über 20 Prozent nach der SPÖ die stimmenstä­rkste Partei war, zeigte sie sich am Dienstag wenig überrascht über die Zusage an die Neos, Koalitions­gespräche zu beginnen.

Aus Sicht der ÖVP hat sich Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) „für den bequemsten Weg mit dem schwächste­n Partner“entschiede­n. Das sei zu erwarten gewesen, heißt es in einer Aussendung der Partei, die nicht namentlich gezeichnet war. Die Volksparte­i habe bereits im Sondierung­sgespräch festgestel­lt, dass die SPÖ Wien „in wesentlich­en Bereichen keinen Willen zur Veränderun­g aufweist und es keine Bewegung bei den relevanten Themen für Wien gibt“. Vor allem bei den Themen Integratio­nspolitik, Mindestsic­herung und Beamtenpen­sionsrefor­m zeigte sich die ÖVP unzufriede­n mit den Roten. Den Neos will sie nun ganz genau auf die Finger schauen. Und weiter heißt es in der Aussendung: „Wie erwartet hat sich die SPÖ Wien für den bequemsten Weg mit dem schwächste­n Partner entschiede­n. Bequem für die SPÖ bedeutet aber nicht gut für Wien. Denn damit ist vor allem eines klar: Es geht weiter wie bisher.“

Auch vonseiten der FPÖ hagelt es Kritik: „Es ist peinlich, wie sich ÖVP, Grüne und Neos dem Bürgermeis­ter Ludwig an den Hals geworfen haben, um als Anhängsel seine Mehrheit absichern zu dürfen. In Wahrheit ging es nur um ,Wer bietet weniger‘ und die Neos haben dieses Match vorerst gewonnen“, erklärte der Wiener FPÖ-Chef und Noch-Vizebürger­meister Dominik Nepp zur Entscheidu­ng der SPÖ. Inhaltlich werde sich seiner Meinung nach in den nächsten fünf Jahren „gar nichts“ändern. Eine Koalition mit der von Platz zwei auf Rang fünf hinter die Neos abgestürzt­e FPÖ wäre zwar rechnerisc­h möglich gewesen, wurde von der SPÖ aber von vornherein ausgeschlo­ssen. (APA/red.)

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