Innovativer Holzbau im Fokus
UBM Development. Der Immobilienentwickler setzt auf Nachhaltigkeit. Ein Pilotprojekt beweist nun, dass der moderne Holzbau in jeder Hinsicht mit konventioneller Bauweise konkurrenzfähig ist – auch ökonomisch.
Der Baustoff Holz wächst nach. Er speichert Kohlenstoff und entzieht damit der Atmosphäre CO2. Zudem ist er äußerst leicht, belastbar und langlebig, wenn er richtig verarbeitet wird. Ein Musterschüler in der Klasse Ökologie und Nachhaltigkeit eben. So weit die hinlänglich bekannte Prosa.
Deutlich spannender liest sich die Geschichte schon, wenn diese Fakten in harte Zahlen umgelegt werden. Am Beispiel von 300 Kubikmetern Holz aus österreichischen Wäldern errechnet sich, dass diese Menge in lediglich fünf Minuten nachwächst. Also ungefähr in der Lesezeit dieses Artikels. Zudem binden 300 Kubikmeter Holz ungefähr 300 Tonnen CO2. Das wiederum entspricht dem Schadstoffausstoß von zehn PKW über einen Zeitraum von 18 Jahren.
Genau diese 300 Kubikmeter Holz tragen und formen ein viergeschoßiges Wohnhaus in der Baranygasse 7 im 22. Wiener Gemeindebezirk, ein Projekt der UBM Development AG. Von sieben baugleichen Häusern mit insgesamt 126 Wohnungen werden sechs in konventioneller Massivbauweise errichtet – und eines, das Haus 3, aus Holz. Mit diesem Pilotprojekt soll der ultimative Beweis für die ökologische wie ökonomische Konkurrenzfähigkeit des modernen Holzbaus erbracht werden, wissenschaftlich gestützt auch durch eine Studie der Fachhochschule Campus Wien. Martin Löcker, COO der UBM Development AG und Mastermind in Sachen Green Building, ist schon jetzt überzeugt: „Der Einsatz von Holz beim Bauen ist der logische Schritt zu wesentlich mehr Nachhaltigkeit. Außerdem ist der moderne Holzbau heute so weit entwickelt, dass er rentabel und mit anderen Baustoffen konkurrenzfähig ist.“Martin Aichholzer, ausgewiesener Holzbau-Experte und gemeinsam mit Klaus Duda für die Architektur von Haus 3 verantwortlich, präzisiert: „In der Baranygasse drückt die Holzbauweise die CO2-Bilanz von Haus 3 auf fast null.“
Das Holzhaus in der Baranygasse, schon vor Corona begonnen, fügt sich auch nahtlos in die neu kalibrierte Konzernstrategie der UBM. Als Konsequenz der Pandemie wurde in den Assetklassen Wohnen und Büro der Fokus der Geschäftstätigkeit auf Green Building und Smart Office gelegt. UBM-CEO Thomas G. Winkler: „Vieles von dem, was wir jetzt machen, ist schon länger in der Luft gelegen. Holzbau ist ein Thema, das wir in Zukunft bei der UBM sicher massiv forcieren werden.“ Holzbau spart Zeit und Geld Ein wesentlicher ökonomischer Vorteil des Holzbaus ist in der modularen industriellen Vorfertigung begründet. Wände und Decken wurden bei Handler Bau im mittelburgenländischen Neutal im Schichtbetrieb in lediglich fünf Wochen gefertigt und zur Baustelle nach Wien transportiert, wo sie in weiteren fünf Wochen nur noch montiert werden mussten.
Gegenüber konventionellen Bauweisen resultiert der moderne Holzbau in einer um bis zu 45 Prozent kürzeren Bauzeit. Das spart Kosten auf der Baustelle, ermöglicht eine frühere Vermietung beziehungsweise einen zeitigeren Verkauf und reduziert damit die Finanzierungskosten. Aufgrund der baustoffimmanenten Dämmung haben Holzbauten zudem mindestens drei Prozent mehr an vermietbarer Fläche.
Diesen Argumenten konnte sich auch der Immobilienkonzern Buwog nicht verschließen, der die gesamte Wohnanlage – inklusive Haus 3 – bereits Ende des Vorjahres gekauft hat. Karl Keusch, Abteilungsleiter Baumanagement bei der Buwog: „Der Holzbau ist sicher konkurrenzfähig, vor allem, was die Qualität betrifft.“
Geboren wurde die Idee zum Holzhaus in der Baranygasse übrigens beim konzerninternen Ideenwettbewerb „one future“vom jungen UBM-Mitarbeiter Sahir Yakoub. Er wollte den Beweis erbringen, dass der moderne Holzbau unter Realbedingungen mit konventioneller Bauweise mithalten kann. Auch das freut UBM-Vorstand Löcker: „Alles beginnt mit dem ersten Schritt. Wir alle finden es spannend, diesen innovativen Weg mit der UBM beschreiten zu können. Das gibt viel Potenzial für die Zukunft.“