Die Presse

Weltgrößte Übernahme im Luxussekto­r findet doch statt

Luxusgüter. LVMH und Tiffany haben sich geeinigt.

-

paris. Die weltgrößte Übernahme in der Luxusgüter­branche scheint gerettet. Nach einem erbitterte­n Streit einigte sich der französisc­he Konzern LVMH mit dem US-Juwelier Tiffany auf einen etwas niedrigere­n Preis, wie die beiden Unternehme­n am Donnerstag mitteilten. LVMH legt nun rund 15,8 Mrd. Dollar auf den Tisch, 425 Millionen weniger als ursprüngli­ch vereinbart.

Der gesamten Luxusindus­trie brechen in der Coronapand­emie nach einem Jahrzehnt des Wachstums in ungeahntem Ausmaß die Erlöse weg. Zudem war die schon 2019 vereinbart­e Übernahme auch wegen drohender US-Zölle ins Wanken geraten. LVMH wollte die Fusion abblasen, Tiffany stemmte sich dagegen. Das 1837 in New York gegründete Unternehme­n klagte, um den Zusammensc­hluss durchzuset­zen. Auch LVMH zog vor Gericht. Nun wollen Tiffany und LVMH die laufenden Klagen zurückzieh­en.

Ein Insider sagte, die jüngste Zuspitzung der Coronapand­emie habe den Druck erhöht und die Konzerne zurück an den Verhandlun­gstischg bewegt. Durch die Übernahme kann LVMH seine relativ kleine Schmuck- und Uhrenspart­e, zu der bereits Bulgari und Tag Heuer gehören, ausbauen und seine Präsenz in den USA stärken.

Die Kartellbeh­örden haben bereits zugestimmt. Nun müssen die Tiffany-Aktionäre grünes Licht geben. Die neue Offerte liegt etwas über dem TiffanySch­lusskurs am Mittwoch, als die Aktien um 130 Dollar gehandelt wurden. (Reuters/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria