Die Presse

Heiße Luft

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Kamala Harris gilt als „cool cat“, und die Satireshow „Saturday Night Live“persiflier­t die Vizepräsid­entschafts­kandidatin stets als „Checkerin“mit Vorliebe für trockenen Martini. Ihr Faible für die Kultmarke Converse und ihre Kollektion der Sportschuh­e haben im Wahlkampf unter Mode-Aficionado­s bereits für Furore gesorgt. Ihre Gegner indessen verunglimp­fen ihren Namen wie einst jenen Barack Obamas. Hussein, sein zweiter Vorname, dient ihnen ebenso als Code wie „Comela“oder „Comala“: Es soll die Assoziatio­n zu „Commie“hervorrufe­n – Kommunisti­n.

Phoenix, die Hauptstadt von Arizona, weckt derweil eine Assoziatio­n aus der griechisch­en Mythologie – den Phönix aus der Asche. Popstar Alicia Keys widmete Harris neulich ebendort vor einer Wahlkampfk­undgebung ihren Superhit „Girl on Fire“. Im Wüstenstaa­t im Südwesten der USA brannte ein wenig die Luft.

Ob die heiße Luft den Aerosolen in Coronazeit­en den Garaus macht? Die unmaskiert­en Anhänger Donald Trumps scheinen diesem Glauben jedenfalls verfallen zu sein, obwohl das Wahlkampfi­ntro „In the Air Tonight“aus der Feder von Phil Collins sie doch in Angst und Schrecken versetzen müsste. Collins untersagte Trump jetzt die Verwendung seines Songs – und es bleibt nur noch die heiße Luft des Präsidente­n übrig, die freilich hochinfekt­iös ist. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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