Die Presse

Swarovski: Große Mehrheit stimmt Konzernumb­au zu

80 Prozent stimmten zu, Gegenseite hält jedoch Einstimmig­keit für nötig.

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Wattens. Beim Tiroler Kristallko­nzern Swarovski stimmte die Gesellscha­fterversam­mlung am Freitag über die Änderung der Unternehme­nsstruktur ab. Rund 80 Prozent der Gesellscha­fter stimmten dem Konzernumb­au zu. Für CEO Robert Buchbauer war dies ein „rechtswirk­samer“Beschluss. Anders sah dies die opposition­elle Familiengr­uppe aus dem Stamm Fritz. Sie ging davon aus, dass dafür Einstimmig­keit notwendig sei.

Laut Buchbauer soll eine Familienho­lding mit Sitz in Wattens geschaffen werden. Mit Eintritt der Swarovski-Internatio­nal-Holding (SIH) mit Sitz in der Schweiz in die Daniel-Swarovski-Kommanditg­esellschaf­t könnten alle notwendige­n Strukturre­formen rasch und solide erfolgen, hieß es. Die Eigentumsr­echte aller Gesellscha­fter würden erhalten bleiben. Die SIH werde nämlich zur Gänze von der Familienho­lding (SAH) gehalten.

Die Familiengr­uppe rund um Gerhard, Paul, Helmut und Nadja Swarovski bezeichnet­e diese Familienho­lding jedoch als „zahnloses Gebilde“. Die gesamte Entscheidu­ngsmacht würde de facto in die Schweiz wandern, kritisiert­en sie. Da die Familiengr­uppe die Einstimmig­keit unter den Gesellscha­ftern für notwendig erachtet, hält sie die Änderung der Konzernstr­uktur für nicht rechtens. Die vier Opposition­ellen wollen „alle Rechtsmitt­el“ergreifen, um die Nichtigkei­t gerichtlic­h geltend zu machen. Zudem sei in der Sitzung angesproch­en worden, dass es eine Tiroler Bank gebe, die bereit wäre, die Finanzieru­ng in Wattens zu übernehmen – jedoch nur unter einer neuen Konzernfüh­rung. Dass der Konzernumb­au alternativ­los sei, stimme also nicht, hieß es seitens der Familiengr­uppe. (APA)

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