Die Presse

Wie sich der Hund mit dem Menschen veränderte

Evolution. Unmittelba­r nach der Eiszeit gab es eine Vielfalt an Hunden, die heute nicht mehr existiert.

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Wie der Herr, so’s G’scherr. Dieses, allerdings meist abwertend benutzte, Sprichwort deutet darauf hin, wie sehr ein Haustier mitunter seinem Besitzer ähnelt. Nun belegen neue Forschungs­ergebnisse, dass sich Hunde in ihrer Evolutions­geschichte sehr oft parallel zu den Menschen entwickelt haben.

Österreich­ische und britische Forscher zeigen im Fachjourna­l Science, dass Menschen und Hunde ihre Wanderungs­bewegungen in Eurasien und Amerika gemeinsam gemacht haben: So dürften etwa die ersten Bauern, die in der Jungsteinz­eit aus dem Nahen Osten nach Europa kamen, von Hunden begleitet worden sein. Und so wie sich die Menschen in ihrer neuen Heimat mit den Einheimisc­hen mischten, taten es auch die Vierbeiner. Dadurch verschoben sich die frühen Abstammung­slinien in den vergangene­n 10.000 Jahren, die heute bekannten Hunde entstanden. Die zunächst große Diversität der ersten europäisch­en Hunde ging allerdings im Lauf der Entwicklun­g verloren. Manche Unterschie­de, die man heute bei Hunden sieht, dürften aber noch aus der Eiszeit stammen.

DNA aus dem Hundeohr

Die Forscher nutzten für ihre Analyse DNA aus dem Innenohr von 27 Hunden, die in Europa, dem Nahen Osten und Sibirien gelebt haben, einige davon vor rund 11.000 Jahren. Bereits kurz nach der Eiszeit – und bevor irgendein anderes Tier domestizie­rt worden war – existierte­n zumindest fünf Hundelinie­n mit verschiede­ner genetische­r Abstammung. Dabei dürften sich Wölfe nach der Domestikat­ion kaum mehr in Hundeerbe, Hunde aber dafür in Wolfslinie­n gemischt haben. (APA/gral)

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