Trump meldet sich zurück bei Pazifik-Gipfel
US-Präsident wollte China nicht Hauptrolle überlassen.
Kuala Lumpur. Zum ersten Mal seit 27. März sind US-Präsident Donald Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping wieder aufeinandergetroffen – wenn auch nur virtuell. Beide Staatsmänner nahmen am Freitag per Videoschaltung am Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur teil.
Der US-Präsident ließ zuletzt keine Gelegenheit aus, um China für die Ausbreitung von Covid-19 – das „China-Virus“, wie Trump sagt – verantwortlich zu machen. Trump hat einen Handelskrieg gegen China angezettelt, hat auf Pekings harten Repressionskurs in Xinjiang und Hongkong mit Sanktionen geantwortet und ist zum Ärger der Volksrepublik dabei, Taiwan mit modernen Waffen aufzurüsten.
Gemischte Gefühle
Die übrigen 20 Apec-Staaten verfolgten Trumps Auftritt mit Zurückhaltung und gemischten Gefühlen – zumal er am 3. November die Präsidentschaftswahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren, seine Niederlage aber bis jetzt nicht eingestanden hat. Doch Trump wird aller Voraussicht nach das Weiße Haus am 20. Jänner verlassen müssen, und die PazifikAnrainerstaaten hoffen, dass man unter Joe Biden in den Beziehungen zu den USA zum Multilateralismus, zu Offenheit, Kooperation und Berechenbarkeit zurückkehren kann.
Im ersten gemeinsamen Kommunique´ eines Apec-Gipfels seit 2017 heißt es, das „freier, nicht diskriminierender und berechenbarer Handel sowie Investitionen die Voraussetzung sind, um die Gesundung der Wirtschaft von der Covid-19-Pandemie voranzutreiben“. Bekräftigt werden auch die vereinbarten Regeln der WTO, um die Stabilität der internationalen Handelsströme zu gewährleisten. (Reuters)