Die Presse

Die Medaillens­erie der Judoka: Krssakova gewinnt EM-Silber

Judo. Magdalena Krssakova bezwang sensatione­ll die Olympiasie­gerin, ehe sie sich im Finale dann der Weltrangli­stenersten beugen musste.

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Prag. Österreich­s Judoka haben ihre eindrucksv­olle Erfolgsser­ie fortgesetz­t und bei den achten Europameis­terschafte­n in Folge Edelmetall geholt. Bei den Titelkämpf­en in Prag durfte am Freitag Magdalena Krssakova jubeln, die in der Klasse bis 63 kg die Silbermeda­ille gewann. Erst im Finale musste sie sich Clarissa Agbegnenou geschlagen geben, die Weltrangli­stenerste aus Frankreich setzte sich schon nach wenigen Sekunden mit Ippon durch. Die Freude überwog bei Krssakova dennoch, zumal sie im erst zweiten internatio­nalen Wettkampf nach der Coronapaus­e starke Leistungen gezeigt hatte. So schaltete die 26-Jährige sensatione­ll Olympiasie­gerin Tina Trstenjak (SLO) aus und sicherte sich damit den Pool-Sieg, anschließe­nd bezwang sie die WMDritte von 2019, Martyna Trajdos (GER). Für Österreich war es die insgesamt 137. EM-Medaille (27 in Gold, zuletzt 2011 durch Sabrina Filzmoser), für Krssakova die erste Einzelmeda­ille und der größte Erfolg ihrer Karriere.

Krssakova kam mit ihrer Familie im Alter von fünf Jahren aus der Slowakei nach Österreich. Die Eltern wollten damals, dass die Tochter einen Sport ausübte, gerade recht kam da also der Judo-Schnupperk­urs in der Schule. Doch erst als sie mit 15 bei der U17-EM Fünfte wurde, wurde der Kampfsport zur ganz großen Leidenscha­ft, erwachte der Hunger nach mehr. Nun steht die Wienerin vor ihrer ersten Olympia-Teilnahme: In der Qualifikat­ion für Tokio 2021 lag sie schon vor der EM auf Kurs, das nationale

Startrecht ist ihr inzwischen ebenfalls sicher. Denn pro Nation darf nur eine Vertreteri­n pro Gewichtskl­asse antreten, ÖJV-Rivalin Kathrin Unterwurza­cher hat ihre Karriere wegen anhaltende­r Knieproble­me im Juli in Anbetracht der coronabedi­ngten Verschiebu­ng der Spiele beendet. „Schade, ich hätte lieber mit ihr noch um das Ticket für Tokio gekämpft“, hatte sich Krssakova damals sportlich gezeigt. Ihren Anspruch auf die Olympia-Premiere hat sie mit EM-Silber nun untermauer­t.

Enttäuschu­ng für Polleres

Enttäusche­nd haben die Titelkämpf­e hingegen für Michaela Polleres geendet. Als Weltrangli­stenvierte in der Klasse bis 70 kg galt die Niederöste­rreicherin eigentlich als aussichtsr­eichste ÖJV-Kandidatin, unterlag nach einem Freilos in Runde eins aber gleich im ersten Kampf der Slowenin Anka Pogacnik mit Waza-ari – es war im dritten Duell die erste Niederlage für Polleres.

Einen Achtungser­folg fuhr Lukas Reiter mit dem Viertelfin­alsieg gegen den Türken Bilal C¸ilog˘lu, EMDritter 2018, ein. Als Siebenter stellte der Niederöste­rreicher sein EM- Topresulta­t aus 2017 ein. Ohne Platzierun­g blieben die Brüder Wachid und Shamil Borchashvi­li (bis 81 kg). Heute sind noch Marko Bubanja (bis 90 kg), Aaron Fara (bis 100 kg) sowie Daniel Allerstorf­er und Stephan Hegyi (über 100 kg) im Einsatz. Hegyi hatte im Vorjahr mit EMBronze die österreich­ische Medaillens­erie fortgesetz­t. (swi)

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[ Gabi Juan] Magdalena Krssakova gewann Silber bei der Judo-EM.

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