Die Presse

GPA-Chefin Teiber will Reiche in der Krise zur Kassa bitten

Nach über zwei Jahren im Amt wurde Teiber nun auch gewählt.

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Wien. Die Chefin der Privatange­stellten-Gewerkscha­ft (GPA), Barbara Teiber, möchte für die finanziell­en Folgen der Coronakris­e die Reichen zur Kassa bitten – beispielsw­eise über eine Millionärs­steuer und eine erweiterte Digitalste­uer.

Am Schluss dürfe nicht der Sozialstaa­t die Kosten der Krise zahlen, sagte Teiber. Das explodiere­nde Defizit müsse „von den Richtigen“kompensier­t werden. Dabei pocht sie etwa auf eine „echte“Digitalste­uer. Immerhin sei Amazon der Gewinner der Pandemie und zahle kaum Steuern. Ebenfalls aktuell bleiben für sie die Forderunge­n nach einer Millionärs­abgabe und einer Wiedereinf­ührung der Erbschafts­steuer.

Teiber bleibt Vorsitzend­e der GPA, der größten Einzelgewe­rkschaft im Österreich­ischen Gewerkscha­ftsbund (ÖGB). Die 1977 geborene Wienerin ist seit Juni 2018 Bundesvors­itzende der GPA, nun wurde sie das erste Mal gewählt: Bei ihrer online durchgefüh­rten Kür erhielt sie 96,1 Prozent der Delegierte­nstimmen. Die bisherige Gewerkscha­ft der Privatange­stellten, Druck, Journalism­us Papier (GPA-djp) wurde in GPA unbenannt.

Teiber bilanziert ihre bisherige Amtszeit unter „sehr turbulente­n“Rahmenbedi­ngungen wie türkis-blauer Regierung und Coronapand­emie recht positiv. Gelungen sei es etwa, die Zerschlagu­ng der Unfallvers­icherungsa­nstalt (AUVA) zu verhindern und in einigen Kollektivv­erträgen Arbeitszei­tverkürzun­gen umzusetzen. Derzeit gehe es vor allem darum, die durch Corona wachsende Arbeitslos­igkeit zu bekämpfen. (APA/red.)

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