Späterer Termin und weniger Stoff für Matura
Änderungen. Bildungsminister Faßmann (ÖVP) gesteht den Maturanten infolge des Distance-Learning Erleichterungen zu. Die Matura wird nun um zwei Wochen verschoben, an den AHS auch mit weniger Stoff für die mündliche Prüfung.
Wien. Nun kommen sie also wirklich: Die zuletzt kolportierten Erleichterungen für die Matura wurden am Freitag von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) konkretisiert. „Die Maturanten haben ein Recht darauf, rechtzeitig zu wissen, dass wir human auf die Situation reagieren“, sagte Faßmann vor Journalisten dazu. „Sie haben es schon schwer genug.“Dennoch sei „das keine geschenkte Matura“. „Die Presse“gibt einen Überblick über die geplanten Änderungen.
Späterer Termin
Infolge der langen Dauer, die die rund 43.000 Maturanten bereits mit DistanceLearning verbringen, wird der Termin für die schriftliche Klausur von 3. Mai 2021 auf 20. Mai 2021 nach hinten verlegt, das Schuljahr endet am 2. Mai. Der Beginn der mündlichen Matura verschiebt sich somit auf den 7. Juni. Faßmann nennt das den „spätestmöglichen Termin“.
Starten wird anschließend die schriftliche Matura mit Deutsch (20. Mai), gefolgt von Mathematik (21. Mai), Spanisch/Volksgruppensprachen (25. Mai), Englisch (26. Mai), Latein/Griechisch (27. Mai), Französisch (28. Mai) und Italienisch (31. Mai).
Wie im Vorjahr wird die zur Verfügung stehende Zeit für die schriftliche Matura um 60 Minuten verlängert. Die Verlängerung, die im Frühjahr mit der Notwendigkeit, regelmäßig zu lüften, begründet worden war, habe sich als „stressmindernd“bewährt, argumentierte Faßmann.
Weniger Stoff
Da im Distance-Learning manches womöglich nicht bearbeitet werden kann, gibt es an den AHS nun die Möglichkeit, die Themengebiete für die mündliche Matura einzuschränken, aber nur, „wenn diese im Unterricht nicht ausreichend behandelt wurden“. Die Reduktion darf maximal ein Drittel der vorgesehenen Themenbereiche betragen und muss bis spätestens vier Wochen vor Ende des Schuljahres, also bis 4. April, definitiv bekannt gegeben werden. Bei den BHS sei eine weitere Reduktion des Stoffes „überhaupt nicht sinnvoll“, heißt es auf „Presse“Nachfrage. Dort seien die Themengebiete ohnehin weniger umfangreich. Eine weitere Erleichterung, etwa eine freiwillige mündliche Matura wie im Vorjahr, ist vorerst nicht geplant.
Förderunterricht
Zwischen 2. Mai und dem Beginn der schriftlichen Klausur wird ein zweiwöchiger Ergänzungsunterricht stattfinden. Dieser ist freiwillig, werde von den Schülern aber „stark nachgefragt und angenommen“, wie der Generalsekretär des Bildungsministeriums, Martin Netzer, betonte. Zusätzlich gibt es schon nach Weihnachten die Möglichkeit, in einzelnen Fächern Förderunterricht im Umfang von zwei Wochenstunden pro Klasse und Woche abzuhalten.
Abschlussarbeiten
Die Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeiten findet „nur optional“statt. Jene, die dennoch antreten wollen, können die Arbeit unter Einhaltung der Hygienebestimmungen am Schulstandort oder „im virtuellen Raum“präsentieren.
Jahresnote
Wie ebenfalls aus dem Vorjahr bekannt, wird erneut die Jahresnote in die Gesamtnote einfließen – nämlich zu 50 Prozent. Allerdings müssen bei der schriftlichen Klausur zumindest 30 Prozent der Maximalpunkte erreicht werden. Diese Vorgabe soll verhindern, dass – wie im Frühjahr – leere Blätter abgegeben werden. „Wir wollen nicht, dass damit der Wert der Matura unterminiert wird“, sagte Faßmann. „Das ist keine Freifahrt mehr.“
Rückkehr offen
„Ich weiß, was ich will“, lautete Faßmanns vage Antwort auf die Frage der Rückkehr der Schüler in die Schulen. Ob er das (eine Rückkehr am 7. Dezember) bekommt, wird sich am Mittwoch zeigen, wenn im Ministerrat das „Öffnungspaket“beschlossen wird.