Die Presse

Es ist Zeit für Schönheit

Online-Auktion. Am 7. Dezember versteiger­t das Auktionsha­us Dorotheum in einer Online-Auktion besondere Werke aus dem Jugendstil und angewandte Kunst des 20. Jahrhunder­ts.

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Fortschrit­t durch Schönheit. Ein Postulat, das für die Werke des Universalg­enies Josef Hoffmann gilt. Es ist auch der Untertitel der 2021 eröffnende­n Ausstellun­g im MAK – Österreich­isches Museum für angewandte Kunst – über den Architekte­n und Designer anlässlich seines 150. Geburtstag­es. Das Dorotheum setzt bei der Jugendstil-Auktion am 7. Dezember 2020 einen seiner Schwerpunk­te auf Arbeiten dieses österreich­ischen Ausnahmekü­nstlers.

An einer 1899 für die Firma Bakalowits angefertig­ten Vase im Holzgestel­l zeigt sich vortreffli­ch Hoffmanns Wertschätz­ung der Kunst Japans, deren Schlichthe­it und Eleganz. Die Annäherung daran setzte in Wien zu jener Zeit ein, als sich die Überzeugun­g verbreitet­e, dass Kunst nicht nur zur Repräsenta­tion à la Ringstraße und auch nicht allein für die Museen gedacht ist, sondern der persönlich­en und öffentlich­en Lebensgest­altung dient.

Verwirklic­ht sah man diesen Anspruch im japanische­n Haus und in dem Leben der Menschen darin als einer Art Gesamtkuns­twerk. Die Vasen in Holzgestel­len wurden das erste Mal auf der VIII. Ausstellun­g der Wiener Secession im Jahr 1900 ausgestell­t.

Hoffmanns berühmtest­er Bau ist zweifellos das Palais Stoclet in Brüssel, hier kulminiert­e sein Ideal vom Gesamtkuns­twerk. Blaupausen von verschiede­nen Vorprojekt­en kann man nun in der Auktion erwerben, etwa die Vorderansi­cht mit Balkon oder Hauptansic­hten des Turmes oder der Stiegenhau­sfenster.

Für ein schönes Zuhause

Die Auktion bietet noch weitere herausrage­nde, von Josef Hoffman designte Objekte, wie ein sechsteili­ges Wiener-Werkstätte-Teeservice, eine silberne Schreibgar­nitur, ein Tablett oder eine silberne Brosche – ein Einzelstüc­k.

Keramiken von Michael Powolny, u. a. mit dem Putto „Winter“und „Papageno“, werden ebenso versteiger­t wie eine der bei Sammlern begehrten Art-déco-Tänzerinne­n-Darstellun­gen von Demétre Chiparus, die Bronze „Bayadère“. Wiener Werkstätte-Arbeiten in Silber, französisc­hes Glas von Daum und Gallé, Vasen von Johann Lötz Witwe Klostermüh­le oder eine Bronze-Tischlampe von Gustav Gurschner zählen ebenfalls zu den Top-Objekten, die noch vor Weihnachte­n in einer neuen Umgebung glänzen.

 ?? [ alle Dorotheum ] ?? Josef Hoffmann, sechsteili­ges Teeservice, um 1919; Josef Hoffmann, Vase in Holzstände­r, 1899; Gustav Gurschner, Tischlampe aus Bronze, 1899.
[ alle Dorotheum ] Josef Hoffmann, sechsteili­ges Teeservice, um 1919; Josef Hoffmann, Vase in Holzstände­r, 1899; Gustav Gurschner, Tischlampe aus Bronze, 1899.
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 ??  ?? Foto Josef Hoffmann Schreibgar­nitur „Tintenzeug“, Wiener Werkstätte, vor 1909; Demetre Chiparus, „Bayadère“, Frankreich, um 1925.
Foto Josef Hoffmann Schreibgar­nitur „Tintenzeug“, Wiener Werkstätte, vor 1909; Demetre Chiparus, „Bayadère“, Frankreich, um 1925.
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