Drohne findet Verunglückte auch im dichten Wald
Linzer Forscher haben ein neues Verfahren entwickelt, um Bilder zu kombinieren.
Der ÖAMTC ist in Österreich 2018 knapp 2300 alpine Such- und Rettungseinsätze mit Helikoptern geflogen. Diese Zahl zitieren Wissenschaftler um Oliver Bimber vom Institut für Computergrafik der Universität Linz in ihrer eben im Fachjournal Nature Machine Intelligence erschienenen Arbeit. Sie unterstreichen damit die Relevanz ihrer Forschung. Mittels von ihnen geschaffener künstlicher Intelligenz können Drohnen Verunglückte nämlich nun auch im stark belaubten Wald finden.
Bisher werden vermisste oder verunglückte Personen mit Wärmebildkameras vom Helikopter aus gesucht. Diese erzeugen Bilder aus der Differenz von Körperwärme und Umgebungstemperatur. Bei dichter Vegetation ist das schwierig, denn Blätter können den Untergrund entweder verdecken oder sich selbst in der Sonne auf eine ähnliche Temperatur erwärmen wie die gesuchte Person.
Überwachung und Wildtiere
Der neue Drohnenprototyp aus Linz fügt nun mehrere Einzelaufnahmen so zusammen, dass sie wie mit einer riesigen Linse mit geringer Tiefenschärfe gemacht wirken. Fokussiert man damit auf den Waldboden, werden Büsche und Bäume darüber so unscharf, dass sie im Gesamtbild verschwinden, die vermisste Person wird erkennbar. So lasse sich eine Erkennungsrate von bis zu 95 Prozent erzielen, sagt Bimber. Die Testmessungen wurden in unterschiedlichen Wäldern zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführt. Das Verfahren eignet sich neben zivilen Suchund Rettungseinsätzen etwa auch für Überwachungsaufgaben der Polizei und des Militärs oder Wildbeobachtungen. (APA/gral)