Die Presse

Was nun wieder aufgeht

Nach dem Lockdown. In den Volksschul­en wird wieder unterricht­et. Den Handel gibt es diesmal nur im Gesamtpake­t. Und auch die Skipisten öffnen.

- VON OLIVER PINK UND IRIS BONAVIDA

Wien. Verhandelt wurde bis zum Schluss. Zwischen den Regierungs­partnern. Dem Vernehmen nach drängten die Grünen auf eine Öffnung der Schulen, die ÖVP auf eine Öffnung des Handels und der Skipisten. Wie der Kompromiss im Detail aussieht, wird man am heutigen Mittwochvo­rmittag wissen. Nach dem Ministerra­t soll das „Öffnungspa­ket“offiziell präsentier­t werden.

Die Basis dafür sind die aktuellen Zahlen. Da gab es gestern noch Aufregung. Laut „Heute“hatte das Gesundheit­sministeri­um die Länder gebeten, künftig die – niedrigere­n – Werte aus dem Meldesyste­m der Labore (EMS) zu übermittel­n. Maßstab bis jetzt waren aber (auch) die Zahlen der Bezirksbeh­örden, die an den Krisenstab des Innenminis­teriums (SKKM) gemeldet wurden. Das Gesundheit­sministeri­um hält fest: Das EMS sei das zentrale Instrument, die Länder müssten an dieses melden. Die Differenze­n zwischen EMS und SKKM habe man nun aufheben wollen, denn beim EMS werde lediglich verzögert eingemelde­t.

Wie werden die geplanten Öffnungssc­hritte nun also in etwa aussehen?

Schule

Sicher ist: Schulen werden ab Montag wieder aufgehen. Nicht sicher ist, welche. Die Volksschul­en jedenfalls. Ob auch die Unterstufe­n und die Oberstufen, war bis zuletzt ungewiss. Das Bildungsmi­nisterium wollte zumindest die Schüler der Maturaklas­sen zurückhole­n. Ansonsten könnten die Schultore für die Oberstufen­schüler weiterhin verschloss­en bleiben. Allerdings gibt die Schulveror­dnung die Möglichkei­t her, dass Direktoren bis zu 50 Prozent der Schüler an ihre Schule zurückhole­n können. Das würde dann Konzept der „Ausdünnung“entspreche­n. Die Klassen könnten also in zwei Gruppen geteilt werden. Diese „Ausdünnung“könnte auch auf andere Schulstufe­n angewandt werden. Weswegen die Schulerhal­ter, also in erster Linie die Gemeinden, derzeit Ausweichqu­artiere – also Räumlichke­iten, die leer stehen bzw. nicht genützt werden – suchen bzw. zur Verfügung stellen. Die Unterstufe war offensicht­lich noch Verhandlun­gsmasse – gibst du mir den Handel frei, gebe ich dir die Unterstufe frei.

Handel

Auch im Handel sollen die Tore wieder aufgehen. Da war bis zuletzt die Frage: Wie weit? Und vor allem: Wie lang? Was nicht gehen wird, ist, hier große Unterschie­de zu machen wie im Frühjahr nach dem ersten Lockdown. Dass zuerst die Baumärkte aufsperrte­n und später erst andere Geschäfte, wurde nachträgli­ch vom Verfassung­sgerichtsh­of für rechtswidr­ig befunden. Kapazitäts­beschränku­ngen soll es nun jedenfalls in den großen Einkaufsze­ntren geben.

Skifahren

Hier zeichnet sich folgendes Szenario ab: Die Skipisten werden für Skifahrer wieder geöffnet. Nicht gleich, aber gegen Weihnachte­n hin. Geschlosse­n bleiben hingegen die Hotels. Und auch die Hütten. So haben dann immerhin die Einheimisc­hen die Möglichkei­t, dem Skisport nachzugehe­n. Und mit den Skipisten werden dann logischerw­eise auch die Liftanlage­n in Betrieb gehen. Ein Sicherheit­skonzept soll dafür sorgen, dass die Gondeln nie voll besetzt sind.

Gastronomi­e

Hier war das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. Eine Öffnung untertags mit Sperrstund­e an frühen Abend stand ebenso zur Debatte wie eine generelle Beibehaltu­ng der Schließung­en auch noch in nächster Zeit. Möglich ist auch hier ein Kompromiss vom Zeitpunkt her: Lockerunge­n nicht gleich ab kommendem Montag, sondern erst später.

 ?? [ AFP ] ?? Die Volksschul­en werden ab kommendem Montag wieder ganz geöffnet. Wie das in den Unterstufe­n und Oberstufen sein wird, wird heute, Mittwoch, nach dem Ministerra­t bekannt gegeben.
[ AFP ] Die Volksschul­en werden ab kommendem Montag wieder ganz geöffnet. Wie das in den Unterstufe­n und Oberstufen sein wird, wird heute, Mittwoch, nach dem Ministerra­t bekannt gegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria