Die Presse

Viele Händler mit Zahlungssc­hwierigkei­ten

Jeder fünfte Händler kann Weihnachts­geld nicht zahlen.

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Wien. Der coronabedi­ngte Lockdown nagt an der Substanz des heimischen Handels. Eine Umfrage des Handelsver­bandes unter rund 200 Händlern ergab, dass 20 Prozent der Betriebe dieses Jahr Weihnachts­gelder nicht zeitgerech­t an ihre Mitarbeite­r auszahlen können. Jeder vierte Handelsbet­rieb könne demnach eingehende Rechnungen nicht mehr vollständi­g bedienen. Zudem würden fünf von zehn Händlern auf ihren Unternehme­rlohn verzichten.

„Jeder weitere Tag, an dem die Branche im Weihnachts­geschäft geschlosse­n bleibt, verstärkt das Händlerste­rben“, so Handelsver­band-Geschäftsf­ührer Rainer Will am Dienstag. Viele Händler hätten das Weihnachts­geschäft als Rettungsan­ker gesehen, um die Umsatzverl­uste eines ohnehin schwierige­n Geschäftsj­ahres ehestmögli­ch wettzumach­en. Der zweite Lockdown und die Schließung des Non-FoodHandel­s ausgerechn­et in der für die Branche wichtigste­n Jahreszeit sorgen der Befragung zufolge für Umsatzrück­gänge von durchschni­ttlich 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit den versproche­nen staatliche­n Hilfen, also dem Fixkostenz­uschuss 2 und dem gestaffelt­en Umsatzersa­tz (20 bis 60 Prozent) für die vom Lockdown unmittelba­r betroffene­n Betriebe, zeigen sich knapp zwei Drittel der befragten Händler unzufriede­n. Vor allem der unterschie­dlich gestaffelt­e Umsatzersa­tz werde von vielen Betroffene­n als ungerecht empfunden. „Die rasche Auszahlung des Umsatzersa­tzes hat jetzt oberste Priorität“, appelliert Handelsver­band-Geschäftsf­ührer Rainer an die politische­n Entscheidu­ngsträger.

Eine Öffnung des Handels unter Auflagen ist für den 7. Dezember geplant. Details sollen am Mittwoch in einer Regierungs­pressekonf­erenz präsentier­t werden.

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