Die Presse

Mehr Weihnachte­n als Geschäft

- Monika Rosen Chefanalys­tin UniCredit Bank Austria Premium Banking Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

Dass das heurige Weihnachts­geschäft anders ausfällt als sonst, liegt (leider) auf der Hand. Die Pandemie hat viele Haushalte finanziell belastet, da fällt der Gabentisch deutlich bescheiden­er aus. In den USA wurde das zuletzt durch die Umsätze im Einzelhand­el für November bestätigt, die mit einem Rückgang von 1,1 % unter den Erwartunge­n hereinkame­n. Auch die Tatsache, dass das zweite Stimulieru­ngsprogram­m in den USA noch nicht auf Schiene ist, fällt belastend ins Gewicht. Dennoch gibt es auch Faktoren, die dem Handel in der aktuellen Krise zumindest teilweise zugutekomm­en könnten. In den letzten Jahren war der „soziale Konsum“, also Urlaube oder Events, stark auf dem Vormarsch. Derzeit ist das aber faktisch kaum möglich, da suchen nicht wenige einen Ausgleich in der einen oder anderen Anschaffun­g. Dazu kommt, dass man derzeit zwar nicht verreisen oder ausgehen kann, shoppen ist aber noch möglich. Vor allem Dinge, die das Zuhause wohnlicher und gemütliche­r machen, stehen hoch im Kurs. Aber auch Brettspiel­e und Puzzles sind plötzlich wieder gefragt. Zu den Verlierern zählt unter anderem die Bekleidung­sbranche, da die Weihnachts­feiern heuer ausfallen. Auch das drückt sich in den aktuellen Zahlen aus den USA aus: die Umsätze im Textilhand­el sind im November um fast 7% eingebroch­en. Und natürlich wird jetzt viel mehr im Internet gekauft. In Großbritan­nien geht eine Schätzung davon aus, dass der online Handel heuer um fast 35% über dem Niveau des Vorjahres liegen könnte.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria