Bundestheater öffnen am 22. Jänner
Bis zum Ende des Lockdowns bleiben Kultureinrichtungen geschlossen – aber auch dann werden die Bundestheater nur am Wochenende spielen.
In Burgtheater, Staatsoper und Volksoper wird es nach Ende des Lockdowns nur einen eingeschränkten Spielbetrieb geben – u. a. wegen der Ausgangssperre ab 20 Uhr. „Die Direktoren aller Häuser sind übereingekommen, auch unter den geltenden Bedingungen für einen Theaterbesuch (Einhaltung der abendlichen Ausgangsbeschränkungen, Vorlage eines Testergebnisses) ab Ende des Lockdowns an Freitagen, Samstagen und Sonntagen Vorstellungen anzusetzen. Die Ausarbeitung des speziell adaptierten Spielplans erfolgt umgehend und wird ehestmöglich von den Bühnen veröffentlicht“, heißt es in einem Statement von BundestheaterHolding-Geschäftsführer Christian Kircher gegenüber der APA.
Herbert Föttinger, der Direktor des Theaters in der Josefstadt, zeigte sich gegenüber der APA „im Moment sprachlos“. Sorgen bereiten ihm weniger die erlaubten Vorstellungszeiten als die Verpflichtung des Publikums, einen negativen Coronatest vorlegen zu müssen. Im Wiener Volkstheater, in dem der neue Intendant Kay Voges eigentlich am 8. Jänner eröffnen wollte, und zumindest damit gerechnet hat, am 9. Jänner mit dem Audiowalk „Black Box“des Kollektivs Rimini Protokoll starten zu können, berät man derzeit die neue Situation und wollte vorerst keine Stellungnahme abgeben.
„Danaergeschenk“
„Mit den heute kommunizierten Bedingungen für einen Theaterbesuch können wir den Anspruch unserer Abonnentinnen und Abonnenten nicht gerecht werden“, meinte die Grazer SchauspielhausIntendantin Iris Laufenberg. „Allenfalls können wir im freien Verkauf für Theaterhungrige ein minimales Angebot in unseren kleinen Spielstätten von Haus zwei und Haus drei anbieten.“Der Intendant des Linzer Landestheaters Hermann Schneider hält es zwar für „lobenswert, dass man sagt, man will Kulturleben ermöglichen“, unter dem Strich sei es aber eher ein „Danaergeschenk“. Seiner Ansicht nach wäre es sinnvoller gewesen, gleich bis nach den Semesterferien zu schließen. Die Regelungen seien „praxisfern“, er sehe viele Fragen offen, etwa wer die Tests kontrolliere – „Macht das der Billeteur?“– oder wer sie bezahle.
Ab 26. Dezember müssen auch die Museen wieder schließen. Das sei „traurig, aber notwendig“, so Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder. „Ich habe immer gesagt, wir brauchen die Kunst, die Kultur, die Literatur, das Theater, die Musik – aber wir brauchen sie nicht um jeden Preis.“