Deutsche Wirtschaft will Trendwende
Der verlängerte Lockdown sorgt viele Unternehmer.
Frankfurt/Wiesbaden. Nach dem Absturz in der Coronakrise hofft die deutsche Wirtschaft auf eine Trendwende 2021. Etliche Volkswirte sagen der größten Volkswirtschaft Europas ein starkes Comeback voraus – trotz des zunächst bis Ende Jänner verlängerten Lockdowns. Doch weil die Pandemie nach wie vor für Einschränkungen sorgt und die herbeigesehnte Impfung der Bevölkerung Zeit braucht, teilen nicht alle Ökonomen die Zuversicht.
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten jüngste Prognosen von Forschungsinstituten, Bundesbank und Bankvolkswirten ein Minus des heimischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen fünf und fünfeinhalb Prozent. Damit wäre die deutsche Wirtschaft ungefähr so stark geschrumpft wie während der globalen Finanzkrise 2009, als das BIP um 5,7 Prozent eingebrochen war. Zahlen für das vergangene Jahr legt das Statistische Bundesamt an diesem Donnerstag (14. 1.) vor.
Im laufenden Jahr hoffen einer Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge Maschinenbau, Elektroindustrie und Chemieindustrie, das Krisenjahr hinter sich zu lassen. Bis das Vorkrisenniveau erreicht ist, wird es nach Einschätzung des IW aber noch dauern. Gastgewerbe, Einzelhandel sowie Messe- und Werbewirtschaft hoffen der im November durchgeführten Umfrage zufolge 2021 zumindest auf moderate Zuwächse. Die Commerzbank sieht für die Wirtschaft im Euroraum insgesamt nach einem harten Winterhalbjahr Chancen für einen „goldenen Herbst“: Wenn mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien, dürfte das der Konjunktur ab Mitte 2021 neuen Schwung geben. Als wichtige Stütze der Binnenkonjunktur könnte der private Konsum anziehen.