Die Presse

Angst vor mehr Regulierun­g in den USA

Bitcoin könnte an Kandare genommen werden.

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New York. Für Bitcoin war 2020 ein Superjahr, der steile Kursanstie­g setzte sich 2021 fort. Wall-Street-Veteranen von Paul Tudor Jones bis zu Stanley Druckenmil­ler lobten es als alternativ­en Vermögensw­ert. Unternehme­n wie MicroStrat­egy und Square haben Bargeldres­erven in Krypto investiert, um bessere Erträge als mit Zinsen nahe null zu erzielen. Dies signalisie­rt eine wachsende Akzeptanz von Krypto als eigener Anlageklas­se. Aber mit der größeren Aufmerksam­keit, die Bitcoin auf sich zieht, könnte es auch stärker ins Visier der Aufsichtsb­ehörden geraten.

Für Meltem Demirors, Chief Strategy Officer bei CoinShares, gibt es Bedenken, was die zukünftige Joe-Biden-Regierung für Krypto bedeutet. „Generell rechne ich mit mehr Herausford­erungen bei den Demokraten – sie sind für mehr Regulierun­g, mehr Kontrolle.“

Auf die Branche könnte eine genauere Prüfung und strengere Regulierun­g zukommen, sagen viele Strategen und Investoren. Viel hängt davon ab, wer Schlüsselp­ositionen innerhalb der Regierung erhält. Janet Yellen, die als Finanzmini­sterin in der Regierung Biden nominiert ist, hat in den letzten Jahren die Anleger vor Bitcoin gewarnt. Sie bezeichnet­e die Digitalwäh­rung als „hochspekul­ativen Vermögensw­ert“.

Wird die SEC milder?

Indes könnte Gary Gensler als Ersatz für Jay Clayton bei der Börsenaufs­icht SEC nominiert werden. Claytons Weggang ist eine gute Nachricht für Kryptofans. Er hatte gegen die ersten digitalen Währungen geklagt, Anträge auf börsengeha­ndelte Bitcoin-Fonds abgelehnt und in letzter Minute eine Klage gegen Ripple Labs gestartet. Gensler, der während der Obama-Regierung der Commodity Futures Trading Commission vorstand, ist Senior Berater für die MIT Media Lab Digital Currency Initiative und lehrt über Blockchain-Technologi­e und digitale Währungen. (Bloomberg/

Vildana Hajric/red.)

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