PC-Markt boomte 2020
Wachstum. Im Vorjahr wurden durch die Coronakrise so viele Computer verkauft wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Wien. In der Coronakrise sind Computer so stark nachgefragt wie lange nicht mehr. Der Trend zum Home-Office und Home-Schooling ließ die PC-Auslieferungen weltweit im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 302,6 Millionen Geräte klettern, wie die Marktanalysten von IDC am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilten. Den Marktbeobachtern von Gartner zufolge lag das Plus mit 275 Millionen verkauften Geräten um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Chromebooks mit Google-Software wurden bei dieser Berechnung nicht mitberechnet, trotzdem entspricht das Wachstum dem größten Plus seit zehn Jahren.
„PCs sind wieder zu einem unverzichtbaren Gerät geworden, da die Verbraucher – einschließlich jüngerer Kinder – Computer benötigen, um von zu Hause aus zu arbeiten, zur Schule zu gehen, soziale Kontakte zu pflegen und sich unterhalten zu lassen“, sagte Gartner-Analyst Mikako Kitagawa. Zudem habe es auch einen Verkaufsrekord bei Gaming-PCs gegeben.
Im vierten Quartal 2020 stiegen die Auslieferungen laut Gartner sogar um mehr als zehn Prozent. Der weltgrößte Computeranbieter, Lenovo, konnte von dem Plus am meisten profitieren und baute seinen Marktanteil auf mehr als 27 Prozent aus.
Die Nummer zwei, HP, büßte leicht ein, während der Marktanteil von Dell bei etwa 16 Prozent verharrte. Die Nummer vier, Apple, verkaufte mehr Macs und kommt inzwischen auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent.
Das Momentum werde wahrscheinlich mindestens bis zum Ende der ersten Jahreshälfte andauern. Wie es danach weitergehe, hänge davon ab, ob die Veränderungen, die die Nachfrage aktuell anschöben, auch in der Post-Corona-Ära bestehen bleiben.
Mit dem Vormarsch der Smartphones hatten zuvor viele Verbraucher das Interesse an PCs verloren – mit den Absatzzahlen ging es seit 2010 jahrelang bergab. Schon vor Beginn der Coronakrise hat sich aber bereits eine leichte Erholung abgezeichnet. (APA)