1,5 Prozent Lohnzuwachs ist Corona-Norm
Kollektivverträge liegen über der Inflationsrate.
Wien. Das neue Jahr beginnt für die Arbeitnehmer auf dem Lohn- und Gehaltskonto, wie das alte geendet hat: mit einem Plus bei ihren Kollektivverträgen von rund 1,5 Prozent brutto. Wie bereits in der Herbstlohnrunde, die ruhig und äußerst rasch über die Bühne ging, haben sich auch zum Jahreswechsel zahlreiche weitere Branchen ohne viel Aufhebens auf diesen Zuwachs sozialpartnerschaftlich geeinigt. Zur Veranschaulichung: Zuletzt lag die Inflationsrate bei 1,3 Prozent.
1,5 Prozent mehr Bruttolohn gibt es laut dem aktuellen „KV-Newsletter“des ÖGB für Wirtschaftstreuhänder, die Lagerhausgenossenschaften OÖ sowie die Landwirtschaftsbetriebe in der Steiermark, die Weinbaubetriebe Wien sowie die Forst- und Landarbeiter in der Bundeshauptstadt, das Tiefkühlgewerbe, die Spirituosenindustrie, die Textilreiniger, das Kohlensäuregetränkegewerbe, die Baumschulen und Gartenbaubetriebe, die Teigwarenindustrie, die Raiffeisen Ware Austria, das Bekleidungsgewerbe und die Kaffeemittelindustrie.
450 Verträge im Jahr
Über ein stärkeres Plus dürfen sich die Mitarbeiter in privaten Kinderbetreuungseinrichtungen (plus 1,95 Prozent) sowie der Diakonie (plus 2,08 Prozent) freuen.
Jährlich werden etwa 450 Kollektivverträge zwischen den Sozialpartnern abgeschlossen. Eine Bezahlung von Mitarbeitern unter Kollektivvertrag ist verboten. In Österreich fallen fast alle Arbeitnehmer unter Kollektivverträge, in Deutschland sind es etwa 50 Prozent.
Der Kollektivvertrag ist eine Vereinbarung zwischen kollektivvertragsfähigen Arbeitgeberund Arbeitnehmerverbänden. Auf Arbeitnehmerseite verhandelt primär der Österreichische Gewerkschaftsbund. (APA)