Warten auf Zuschauer und Impfung
Corona. Sportminister Werner Kogler sieht die Impfung als „Regulativ“für Stadionbetreiber. Das erleichtere die Öffnung, zunächst weiter mit absoluten Zuschauerzahlen.
Wien. Ob Skifahren, Fußball, Formel 1 oder Tennis – während der Coronapandemie finden die meisten Sportwettkämpfe vor leeren Rängen statt, seit Monaten auch in Österreich. Was sich mit der Impfung ändern könnte, umriss Sportminister Werner Kogler (Grüne) am Montagabend auf ServusTV. „Die Bundesregierung hat nicht vor, einen Impfzwang auszusprechen. Meine Prognose ist aber, dass die Impfung vieles erleichtern wird, weil Stadionbetreiber und Sportvereine ein Regulativ einführen könnten“, erklärte der Vizekanzler in der Sendung. Und: „Wenn eine ausreichend große Zahl der Bevölkerung geimpft ist, wird sich bis spätem Frühling oder Sommer vieles erleichtern.“
Tests seien wiederum nach dem Ende des Lockdowns die Gelegenheit, wesentlich mehr Möglichkeiten im gesellschaftlichen Leben zu schaffen. „Dass man Sportereignisse, die ohnehin zugelassen sind, auch anschauen kann, werden wir gleichzeitig mit der Kultur einführen“, meinte Kogler.
Auch zur weiteren Vorgangsweise in Sachen Zuschauerbegrenzung äußerte sich der Sportminister, der eine relative Regelung in Abhängigkeit von der Infrastruktur anstrebt. „Wir wollen nach der Kapazität gehen. Es hängt aber auch von der Modernität und Bauweise der Stadien ab: Wie viele Zugänge gibt es, wie viele Toiletteanlagen et cetera, et cetera?“Dies setzte allerdings eine entsprechende Gesamtentwicklung voraus. „Solange wir derartige Niveaus in der Pandemie haben, ergibt es leider sehr viel Sinn, zusätzlich absolute Grenzen einzuziehen.“
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat unterdessen seine Forderung nach der Impfung für seine Athletinnen und Athleten erneuert.
Sie sollten gleich nach den vulnerablen Bevölkerungsgruppen und Beschäftigten in Gesundheitsberufen geimpft werden, erklärte er in einem Ö3-Interview am Dienstag. Nach Ansicht des 79-Jährigen sind die Skifahrer durch ihre Reisen im alpinen Ski-Weltcup stark gefährdet. „Sie fahren auf der ganzen Welt herum, da kann man sich schnell was holen.“
Scharfe Kritik übte Schröcksnadel erneut am PandemieManagement des Gesundheitsministeriums, das seiner Meinung nach sehr schlecht aufgestellt ist: „Da ist nur herumgeschwätzt worden.“Bereits zuvor hatte der ÖSV-Präsident mehrmals seinen Unmut öffentlich kundgetan und vor dem Verlust einer ganzen Generation durch Lockdown bzw. Skifahrverbot gewarnt. (red.)