Lehrer wollen Testpflicht für Schüler
Selbsttest kein Ersatz für FFP2-Masken bei Lehrern.
Wien. Die Gewerkschaft der AHS-Lehrer fordert in einem offenen Brief bei Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an Schulen eine verpflichtende Testteilnahme für alle, die am Unterricht vor Ort teilnehmen wollen, also de facto für alle Schüler. Gemeint sind die sogenannten „Nasenbohr-Schnelltests“(anterior nasal), die nun wöchentlich an den Schulen durchgeführt werden. Wer an diesen nicht teilnehmen wolle, für den solle (analog zu der bereits bestehenden Regelung für Lehrer) eine FFP2-Maskenpflicht gelten, konkretisiert Herbert Weiß, AHS-Lehrergewerkschaft, auf „Presse“-Nachfrage. Zudem solle die FFP2Pflicht auf alle Personen im Schulgebäude ausgedehnt werden, heißt es in dem Schreiben der Österreichischen Professorenunion (ÖPU) und der Christgewerkschafter in der AHS-Gewerkschaft.
Nur zusätzliches Angebot
Nach den Plänen der Bundesregierung gilt die FFP2-Maskenpflicht nur für Personen über 14 Jahren. Auch eine Verpflichtung zur Testteilnahme für Schüler oder Lehrer gibt es nicht. „Wir können niemanden zur Teilnahme zwingen“, sagt eine Sprecherin des Bildungsministeriums zur „Presse“. Die „Nasenbohrtests“sind indes kein Ersatz für die Berufsgruppentests, die Lehrer als Teil der systemrelevanten Berufe absolvieren müssen, wenn diese keine FFP2-Maske im Unterricht (sondern nur normalen MundNasen-Schutz) tragen wollen. Die Selbssttests seien lediglich ein „zusätzliches“Angebot“, sagt die Sprecherin. Die Freiheit des Einzelnen ende dort, wo dieser zur Gefahr für seine Mitmenschen werden, sagen indes die Lehrervertreter. „Wir fordern, weder den Präsenzunterricht noch die Gesundheit anderer einer falsch verstandenen individuellen Freiheit zu opfern.“(juwe/APA)