Seefeld: Wandertour mit und ohne Schneeschuhe
Schon die Anreise ist ein Erlebnis – und für viele ein Grund für eine Tirol-Reise, in Zeiten einer normalen Normalität: die Fahrt mit der Mittenwaldbahn, die auf tollkühner Trasse durch die Felswände oberhalb von Innsbruck langsam an Höhe gewinnt und unter anderem in Seefeld in Tirol Station macht (natürlich kann man aber auch mit dem Auto herauffahren).
Allein durch tiefen Schnee
Das Hochplateau um Seefeld, Mösern und Leutasch auf rund 1200 Metern Höhe ist ein wahres Schneeloch: Wenn das Inntal aper in Braun-Grau erstarrt, ist oben Winterwunderland angesagt. Sehr oft zieht es uns für den ausgedehnten Sonntagsspaziergang herauf. Neben verlässlicher Winterpracht bietet die Olympiaregion (Austragungsort nordischer Sportarten) eine perfekte Infrastruktur für Winterwanderer. Es warten 142 Kilometer beschilderte und geräumte (sprich: mit hartem Schnee bedeckte) Winterwanderwege – und seit 2019 sogar ein Winterweitwanderweg, der 56 Kilometer lang ist. Stundenlanges Marschieren durch den Märchenwald im weißen Spitzenkleid macht Spaß. Allerdings sind mehrere dieser Meinung. Wer Einsamkeit sucht, dem sei Schneeschuhwandern empfohlen. Der Ruhesuchende muss aber nicht ziellos durch den Wald stapfen, sondern wählt einen der sieben ausgewiesenen Schneeschuh-Trails (insgesamt 35 Kilometer). Gelbe Wegweiser führen durch den tiefen Tann und noch tieferen Schnee. In drei Stunden treffen wir keine weitere Menschenseele.
Natürlich wäre Seefeld auch ein Langlaufgebiet erster Güte – zumindest in normalen Wintern. Heuer ist das leider anders: Mangels deutscher und niederländischer Gäste werden aktuell „nur“135 der insgesamt 250 Loipenkilometer gespurt. Die Loipennutzungsgebühr blieb allerdings gleich: elf Euro pro Tag. Das ärgert viele Innsbrucker – und da machen sie nicht mit. Alternativen für ihr Outdoor-Fitnesstraining haben sie ja genug.