Die Presse

Türkise Fragen zu rotem Sozialbaud­eal

Immobilien. Die Wiener ÖVP will die intranspar­ente Verflechtu­ng der Stadt Wien mit Sozialbau offenlegen.

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Wien. Die Affäre rund um den Grundstück­sdeal der Sozialbau Ag mit der Stadt Wien wirft weiter Fragen auf. Wie „Die Presse“berichtete, hat die Stadt Wien 2016 eine große Liegenscha­ft von der Sozialbau AG gekauft. Diese hatte das Grundstück selbst erst kurz zuvor zu einem deutlich niedrigere­n Preis von einem Immobilien­unternehme­n erworben. Dieser fühlt sich durch den Deal geschädigt, da ihm somit eine zusätzlich­e Million Euro aus einer vereinbart­en Besserungs­klausel vorenthalt­en werde. Unklar ist auch, ob es mögliche Absprachen zwischen Vertretern der Stadt und der Sozialbau AG gegeben habe.

Diesen Ungereimth­eiten will die Wiener ÖVP nun auf den Grund gehen und hat kürzlich eine entspreche­nde Anfrage an die zuständige Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneu­erung und Frauen, Kathrin Gaal,´ gerichtet.

„Diese Causa wirft einmal mehr die Frage auf, welche Rolle die SPÖ mit ihrem breiten Beziehungs­geflecht bei einem Grundstück­sdeal gespielt hat.“sagt Klubobmann Markus Wölbitsch.

Wieso war der Preis so hoch?

Konkret interessie­rt ihn, wer in Vorgespräc­he zu dem Kauf verwickelt war; welche Absichten der Stadt Wien hinter dem Kauf dieser Liegenscha­ft standen; wie der hohe Kaufpreis von knapp 6,5 Millionen Euro gerechtfer­tigt wird und an welchen weiteren Projekten die zuständige MA 69 und die Sozialbau AG zusammen gearbeitet haben? Kathrin Gaal´ hat zwei Monate Zeit, um auf die Anfrage zu reagieren. Die Sozialbau AG versteht die Aufregung ohnedies nicht: Die Stadt habe die Fläche nicht für das geplante Wohnbaupro­jekt umwidmen wollen, daher habe man den Grund eben an sie verkauft. (red.)

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