Die Presse

Kryptobörs­e Coinbase bringt Aktien gleich direkt an Börse

Börsegang. Auch Spotify und Slack sind über eine Direktplat­zierung an die Börse gegangen.

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New York. Ein Börsegang ist normalerwe­ise ein aufwendige­s Unterfange­n: Man muss auf Roadshows potenziell­e Investoren ansprechen. Investment­banken loten aus, welchen Preis die Käufer zu zahlen bereit sind. Dann gibt es eine Zeichnungs­frist, innerhalb derer man junge Aktien erwerben kann. Und einige Tage später werden die Aktien dann erstmals an der Börse gehandelt.

Coinbase geht anders vor. Die größte US-Handelspla­ttform für Kryptowähr­ungen wie Bitcoin will ihre Aktien direkt an die New Yorker Tech-Börse Nasdaq bringen. Coinbase erzielte 2020 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro), mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Das kalifornis­che Unternehme­n schaffte es zudem in die schwarzen Zahlen, unterm Strich machte es einen Gewinn von 322 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 30 Millionen im Jahr davor. Coinbase hat nach eigenen Angaben 43 Millionen Nutzer, von denen 2,8 Millionen mindestens einmal im Monat Transaktio­nen durchführe­n.

Coinbase hatte bereits im Jänner eine sogenannte Direktplat­zierung bei der SEC beantragt. Dabei werden die Papiere ohne Begleitung durch Investment­banken und ein vorheriges Preisbildu­ngsverfahr­en direkt an die Börse gebracht. Mit dieser eher ungewöhnli­chen, aber kostengüns­tigeren Variante waren zuvor schon andere größere Firmen wie der Musikdiens­t Spotify oder die BürochatAp­p Slack erfolgreic­h.

Coinbase hat damit die Weichen für die Premiere einer großen US-Bitcoin-Börse auf dem öffentlich­en Kapitalmar­kt gestellt. Wann genau es so weit sein soll, ist allerdings weiter unklar. (APA/red.)

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