Niedrige Inzidenz im Westen, hohe Quote bei Aufklärung in Wien
Bundesländer. Die Ampelkommission vergleicht die Lage wöchentlich. Ein Blick auf die Momentaufnahme.
Wien. Die Corona-Ampelkommission stellt sich diese Frage jeden Donnerstag: Wie entwickelt sich die Infektionslage in den einzelnen Bundesländern im Vergleich? Ihre Antwort hatte, zumindest bisher, kaum Konsequenzen. Wenn überhaupt, wurde ein Bundesland in einer bestimmten Farbskala eingestuft. Zuletzt eben Vorarlberg – das einzige Bundesland, das auf der Corona-Landkarte orange und nicht rot leuchtet.
Einen regionalen Überblick machen die Daten, die wöchentlich eingemeldet werden, aber trotzdem möglich. Und tatsächlich fallen Unterschiede auf. Nicht nur bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner – wo gerade Tirol und Vorarlberg besonders gut liegen. Sondern auch bei anderen Teilaspekten. Zum Beispiel beim Altersschnitt der Neuinfizierten: Seit Jahresbeginn sinkt er landesweit von rund 47 Jahren auf 40 Jahre. In der dritten Februarwoche, das sind die aktuellsten Daten, machten Junge (bis 19 Jahre) ein Fünftel der Neuinfizierten aus, Ältere (ab 65) nur zwölf Prozent. Den größten Anteil an Neuinfizierten machten Menschen zwischen 20 und 39 (31 Prozent) sowie zwischen 40 und 64 (37 Prozent) aus.
Ein Blick auf diese Momentaufnahme zeigt, dass die Infektionszahlen bei Älteren aber je nach Bundesland variieren: In Kärnten entfielen 17 Prozent der Neuinfektionen auf die Gruppe 65 plus, das ist österreichweit der höchste Wert. Am geringsten (neun Prozent) fiel er hingegen in Oberösterreich aus.
Der Anteil der nachgewiesenen asymptomatischen Fälle lag bundesweit bei rund einem Drittel. Zum Vergleich: In der letzten Dezemberwoche waren es 17 Prozent, Ende November 16 Prozent. Personen, die keine Symptome haben, können dennoch ansteckend sein – sie zu finden, ist also wichtig. Die meisten Asymptomatischen wurden in der dritten Februarwoche übrigens in Wien entdeckt, dort machten sie 52 Prozent der getesteten Neuinfizierten aus. Am geringsten war der Anteil in der Steiermark (16 Prozent) und Vorarlberg (17 Prozent).
Wo die Infektionen rückführbar sind
Eine essenzielle Frage im Kampf gegen die Pandemie ist nicht nur, wer sich ansteckt – sondern auch wo. Bundesweit wurde (immer in besagter Woche) bei 59 Prozent der Neuinfizierten die Quelle geklärt. In Wien war die Aufklärungsquote am höchsten (72 Prozent), in der Steiermark (50 Prozent) am geringsten. Vorarlberg lag bei 63 Prozent.
Nach wie vor stecken sich die meisten Menschen im Haushalt an – oder zumindest lassen sich dort die meisten Infektionen zurückverfolgen. Denn oft ist nachvollziehbar, dass beispielsweise ein Elternteil das Virus in die Familie trägt und Angehörige ansteckt. Wo sich die Person ursprünglich infiziert hat, weiß man aber in vielen Fällen nicht. Die Ages (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) weist die Clusterfälle einmal für Wien, einmal für Rest-Österreich aus. In der Bundeshauptstadt entfielen 72 Prozent der rückführbaren Fälle auf einen Haushaltscluster. Im Rest des Landes gingen 67 Prozent darauf zurück. Knapp 15 Prozent entfielen auf den Cluster „Freizeit“, in Wien waren es 6,5 Prozent.