Die Presse

Drogenlenk­er: Plus 27 Prozent

Verkehr. Die Polizei verzeichne­t 2020 weniger Verstöße gegen Alkohollim­it oder Gurtenpfli­cht. Bei Drogen wurde genauer hingeschau­t.

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Wien. Dass viele Österreich­er im Coronajahr weniger mit dem Auto unterwegs waren, hat sich auch in den Zahlen der Verkehrsve­rstöße niedergesc­hlagen: Vielfach gab es Rückgänge, etwa bei Gurtenpfli­cht, Kindersich­erung, Mobiltelef­on am Steuer oder Alkohol, wie Innenminis­ter Karl Nehammer (ÖVP) am Montag mitteilte. Die Zahl der Drogenlenk­er, die 2020 von der Polizei erwischt wurden, ist aber deutlich gestiegen.

Wegen Fahrens unter Drogeneinf­luss wurden 5519 Lenker angezeigt, ein Plus von 26,5 Prozent. Das dürfte aber auch daran liegen, dass genauer hingeschau­t wurde: Der Anstieg der erwischten Drogenlenk­er ist laut Innenminis­terium auch auf eine verbessert­e Ausbildung der Polizisten für die in einem Pilotproje­kt erprobten Speichelvo­rtestgerät­e zurückzufü­hren sowie auf den Einsatz von Amtsärzten bei Schwerpunk­taktionen.

Bei mehr als 1,2 Millionen Alkoholkon­trollen wurden von der Bundespoli­zei rund 25.700 Lenker angezeigt – ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zu dem Jahr davor mit 30.900 Anzeigen. Weiters wurden rund 78.800 Übertretun­gen gegen die Gurtenpfli­cht festgestel­lt (minus 19,6 Prozent). Rund 121.200 Lenker wurden wegen Telefonier­ens am Steuer ohne Freisprech­einrichtun­g angezeigt oder erhielten eine Organstraf­verfügung (minus 2,2 Prozent). In 5600 Fällen gab es Anzeigen wegen mangelnder Kindersich­erung (minus 14,2 Prozent).

Insgesamt wurden in Österreich knapp fünf Millionen Lenker wegen Geschwindi­gkeitsüber­tretungen angezeigt. Vier Millionen Verstöße wurden von Radargerät­en gemessen, rund 700.000 Lenker mit Lasermessg­eräten ertappt und etwa 300.000 von Zivilstrei­fen und durch Section-Control-Anlagen. „Durch punktgenau­e Maßnahmen sollen rücksichts­lose und verantwort­ungslose Lenker zum Schutz der übrigen Verkehrste­ilnehmer aus dem Verkehr gezogen werden“, betonte Nehammer.

Weniger Verkehrsto­te 2021

Auch 2021 hat sich der Lockdown auf die Anzahl der tödlichen Verkehrsun­fälle ausgewirkt: Im Jänner und Februar starben laut vorläufige­n Zahlen aus dem Innenminis­terium 28 Menschen im Straßenver­kehr. Im Vergleichs­zeitraum 2020 betrug die Zahl der Verkehrsto­ten 43. Wie bereits berichtet war die Zahl der Verkehrsto­ten im gesamten Jahr 2020 mit 338 deutlich geringer als 2019: In dem Jahr waren 416 Menschen im Straßenver­kehr gestorben. (APA)

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