Durchblick mit Design
Fenster. Sie müssen zahlreiche Kriterien erfüllen, sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und können obendrein noch stilvolles Accessoire an der Fassade sein. Worauf man bei der Auswahl achten sollte.
Für die Österreicher ist das Fenster nicht bloß ein Bauteil, sondern ein Möbelstück“, blickt Anton Ostermayer, Geschäftsführer des Fensterherstellers Reform aus Steyr, in die alpenländische Seele. Das bedeutet: Auf die optimale Wahl wird großer Wert gelegt. Positiver Nebeneffekt: Die Erzeugnisse aus heimischer Produktion sind – so ist man sich in der Branche einig – hochwertig und erfüllen alle qualitativen Anforderungen. Beispiel Energie-Effizienz: „Eine Dreifachverglasung, die allen Normen entspricht, ist mittlerweile Standard“, betont Ostermayer.
Anpassung an den Raum
Für die Häuslbauer bedeutet dies, dass sie sich in Sachen Wärmedämmung wenig Gedanken machen müssen. Wobei der Experte eines betont: Die Montage überlässt man am besten dem Fachmann. „Innen muss alles luftdicht, außen schlagregendicht sein, sonst besteht Schimmelgefahr.“
Auch ein ausreichender Schallschutz ist durch die Dreifachverglasung sichergestellt. Bei der Fensterwahl solle man aber immer auch die Funktion des jeweiligen Raums berücksichtigen, rät Ostermayer. Das bedeutet beispielsweise, dass man für das Schlafzimmer einen verstärkten Schallschutz in Betracht ziehen kann. „Erreicht wird der in erster Linie durch dickere Scheiben, finanziell schlägt das kaum zu Buche.“
Die Funktion des Raums spielt auch beim Faktor Sicherheit eine Rolle. „Im Kinderzimmer sind Fenster mit versperrbaren Griffen zu überlegen“, empfiehlt Johann Brandstetter, Geschäftsführer des österreichischen Marktführers, Internorm, mit Firmensitz in Traun. Bei raumhohen Fenstern sind spezielle Gläser, die beim Anprall zerbröseln statt in scharfe Splitter zu bersten, gesetzlich vorgeschrieben. Andererseits aber muss das Fenster Einbruchsversuchen standhalten. Mit Folie verstärktes Verbundglas sorgt, gemeinsam mit mehrfacher Verriegelung, dafür, dass Übeltäter nicht auf diesem Weg ins Haus gelangen können. Es gibt sieben Widerstandsstufen, Stufe zwei sollte bei einem Wohnhaus aber Einbrecher von seinem Vorhaben abhalten, meint Ostermayer.
Optimale Lichtzufuhr
Die vordringlichste Aufgabe des Fensters ist es freilich, Tageslicht ins Zimmer zu lassen und eine Blickverbindung zwischen Zimmer und Außenwelt zu schaffen. Großflächige Fenster, die im äußersten Fall ganze Fassadenseiten einnehmen können, bewerkstelligen beides. Je stärker der Lichteinfall, desto mehr Hitze dringt allerdings in der warmen Jahreszeit ins Innere. Fenster mit integrierter Beschattung – etwa mit einer Jalousie zwischen den Scheiben – werden dank eingebauter Fotovoltaik, die die tageslichtangepasste Steuerung mit Energie versorgt, zu Hightechwundern.
Kunststoff liegt vor Holz
Das Aussehen des Fensters wird im Wesentlichen vom Material des Rahmens bestimmt. „Das beliebteste Fenster der Österreicher ist aus Kunststoff“, weiß Brandstetter. Rund 60 Prozent aller Häuslbauer entscheiden sich derzeit dafür.
Vorteile sind der im Vergleich günstige Preis und die Pflegeleichtigkeit. Zudem sind Kunststoffrahmen in vielen Farben möglich. Nachteil: Die elektrostatische Aufladung zieht leicht Staub an.
Holzrahmen haben in Österreich Tradition und derzeit etwa 30 Prozent Marktanteil. Sie schaffen nicht nur optisch eine behagliche Wohnatmosphäre. Dazu punkten sie durch Verwendung einer nachwachsenden Ressource mit ökologischer Nachhaltigkeit, sind aber teurer als Kunststoff und auch pflegeintensiver. Um die Einflüsse des Wetters abzuhalten, empfehlen die Experten das Anbringen von AluSchalen an der Außenseite. Mit entsprechender Gestaltung kann man damit auch Blickfänge an der Fassade setzen. Am kostspieligsten sind Rahmen aus Aluminium, bei großflächigen Fenstern allerdings aus statischen Gründen oft die einzige Möglichkeit, um das Gewicht optimal halten zu können. Aluminium besticht zudem durch extreme Langlebigkeit.
Neue Entwicklungen
Konkurrenz könnte die Alu-Version durch glasfaserverstärkte Kunststoffrahmen bekommen: eine recht junge Materialentwicklung, die auch viel aushält. Auf jeden Fall sollte das Material des Fensters zum Stil des Hauses passen. Für Holzhäuser etwa ist Holz bei Fenstern eine gute Wahl, moderne Architektur tendiert zu Alu. Aber es geht auch ganz ohne: Die Variante „Rahmenlos“kommt immer stärker in Mode.