„Potenzial für Zusammenarbeit“
Industrie. Der Handel zwischen Deutschland und Österreich ist stark eingebrochen.
Wien. Wie kommt Österreich besser aus der Wirtschaftskrise? Durch eine engere Zusammenarbeit mit seinem wichtigsten Handelspartner Deutschland, wie Hans Dieter Pötsch meint, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich und Aufsichtsratschef der Volkswagen AG (siehe dazu auch obenstehenden Bericht).
„Ich sehe ein enormes Potenzial für die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen aus Deutschland und Österreich“, meinte Pötsch am Freitag bei einer Video-Pressekonferenz. Ein Beispiel für die Kooperation ist die
Zusammenarbeit des deutschen Batterieproduzenten Varta mit dem heimischen Motorradhersteller KTM, die gemeinsam an Elektromotorrädern arbeiten.
Pötsch verwies vor allem auf die Bereiche Technologie und Mobilitätswirtschaft. Zielführend wären etwa der Ausbau und die Vernetzung der E-Mobility-Infrastruktur in den beiden Ländern. Man sollte hier Anstrengungen bündeln.
Der Chef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und künftige Chef des Wifo in Wien, Gabriel Felbermayr, erläuterte bei dem Gespräch, dass sich die USA wirtschaftlich schneller erholen werden als Deutschland und Österreich. Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft seien also dringend notwendig. Felbermayr forderte unter anderem steuerliche Maßnahmen zur Förderung von Investitionen.
Das Volumen im Warenhandel zwischen Deutschland und Österreich ist 2020 um etwa neun Prozent eingebrochen und liegt mit knapp über 100 Milliarden Euro unter dem Wert von 2017. Österreichs Importe aus Deutschland gingen dabei stärker zurück als die Exporte (minus 9,3 Prozent zu minus 8,4 Prozent). (red.)