OMV fördert mehr Öl, Greenpeace fordert Abgang von Seele
Mitten im „Umbau“zu einem grüneren Konzern wächst das Ölgeschäft kräftig.
Wien. Die höheren Ölpreise und die gestiegene Nachfrage machen sich auch bei der Produktionsleistung der OMV bemerkbar. Der heimische Energiekonzern hat im ersten Quartal so viel Öl und Gas gefördert wie zuletzt im Jahr 2019. Die tägliche Produktion kletterte im Schnitt auf 495.000 Fass ÖlÄquivalent, nach 472.000 Fass täglich im Jahr zuvor. 2019 hatte der Konzern teilweise mehr als 500.000 Fass täglich gefördert. Da die gesamte Gasproduktion mit 289.000 Fass Öl-Äquivalent gegenüber dem Vorjahr stabil blieb, spielte sich das Wachstum beim Öl ab.
Grund genug für Greenpeace, den Abgang von Rainer Seele von der Spitze des Unternehmens zu fordern. Der „Öl-Mann“Seele sei nicht geeignet, das Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft zu führen, so der Appell an den OMV-Aufsichtsrat, der dieser Tage auch über eine mögliche Verlängerung des Vorstandsmandats von Rainer Seele entscheiden wird. Der Manager hatte zuletzt mit dem Zukauf des Chemiekonzerns Borealis innerhalb und außerhalb der OMV für einigen Wirbel gesorgt. Dem Vernehmen nach soll es Unstimmigkeiten zwischen dem neuen Aufsichtsratschef Mark Garret (ehemaliger Borealis-Chef ) und dem OMV-Boss Seele geben.
Einig sind sich die beiden zumindest darin, dass der Kunststoffhersteller eine tragende Rolle in der Neuausrichtung des Ölund Gaskonzerns spielen müsse. Greenpeace hält davon wenig: Auch die Erzeugung von chemischen Produkten sei mit zu hohen Emissionen verbunden. (auer)