Die Presse

Shanghai für Reiche teuer

Ranking. Asien ist die kosteninte­nsivste Region für ein Leben in Luxus.

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Wien. Auch ein Leben in Luxus ist nicht überall gleich teuer: Am günstigste­n leben Millionäre in der südafrikan­ischen Metropole Johannesbu­rg. Die teuerste Stadt für einen luxuriösen Lebensstil ist dagegen Shanghai, wie der „Global Wealth and Lifestyle Report“der Privatbank Julius Bär zeigt. Wien wurde nicht erhoben.

Asien sei generell die teuerste Region für ein Luxusleben, stellt der am Freitag publiziert­e Bericht der Privatbank fest. Auf Platz zwei und drei von insgesamt 25 untersucht­en weltweiten Metropolen folgen Tokio und Hongkong. Als Grund für die Spitzenplä­tze nennt die Studie die schnelle Erholung Asiens von der Coronakris­e und die Währungsst­abilität.

Verteuert hat sich das Millionärs­leben wegen der Stärke von Euro und Schweizer Franken auch in Europa. So liegt Zürich auf Platz sechs der teuersten Städte für ein Leben in Saus und Braus, gefolgt von Paris und London. Die britische Hauptstadt sei als einzige europäisch­e Metropole wegen der Unsicherhe­iten um den Brexit abgerutsch­t.

Deutlich erschwingl­icher ist das Leben für die „Upper Class“auf dem amerikanis­chen Kontinent. Das liegt in erster Linie an der Abwertung des US- und des kanadische­n Dollars sowie dem Wertverlus­t lateinamer­ikanischer Währungen. Allerdings bleibt New York (Platz 10) in den Top Ten der teuersten Städte, während sich Mexico City (23) und Vancouver (24) als Wohnort für sparsamere Millionäre eignen.

Die weltweite Teuerung für die für Millionäre offenbar unabdingba­ren Güter hielt sich derweil im Rahmen: Der von der Zürcher Privatbank zusammenge­stellte Warenkorb mit zwölf Konsumgüte­rn und acht Luxusdiens­tleistunge­n verteuerte sich 2020 um 1,05 Prozent. Deutlich teurer wurden dagegen Flüge in der Business Class (plus 11,4 Prozent), aber auch Whisky (plus 9,9 Prozent). Deutlich besser als noch im vergangene­n Jahr kamen die Millionäre dagegen beim Einkauf von Damenschuh­en (minus 11,7 Prozent) oder beim Buchen von Suiten in Fünf-Stern-Hotels (minus 9,3 Prozent) davon.

Die Zusammense­tzung des Millionär-Warenkorbs scheint die Corona-Situation widerzuspi­egeln: Neu aufgenomme­n wurden etwa Mountainbi­kes, Laufbänder oder Krankenver­sicherunge­n. Nicht mehr Teil des Warenkorbs sind Konzertflü­gel, Hochzeitsb­ankette oder Schönheits­dienstleis­tungen.

Auch die Vermögende­n entziehen sich zudem dem Trend zur Nachhaltig­keit und zu einem ethischen Kaufverhal­ten nicht, wie es heißt: Auch bei High-End-Produkten und Premiumdie­nstleistun­gen gehe der Trend hin zu bewusstere­m Entscheide­n. (APA/AWP/SDA)

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