Die Presse

Den Bedarf sehen – und handeln

Die gute Nachricht: Es gibt viele Geschäftsi­deen und es gibt mutige Menschen, die sie auch umsetzen. Ein höchst unvollstän­diger Blick auf die vielfältig­e Gründungsl­andschaft.

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Ihre Ziele sind unterschie­dlich, aber Sinn und Zweck liegen auf der Hand. Einige Gründungen im Blitzlicht: ► Erfinder des Jahres. Vor wenigen Tagen wurden Guido Gualdoni und Johannes Stöckl von der Vizerektor­in der Med-Uni Wien, Michaela Fritz, als „Inventors of the Year“ausgezeich­net. Das 2019 gegründete Spin-off G.ST Antivirals spezialisi­ert sich auf die Entwicklun­g von Therapien gegen Virusinfek­tionen wie Schnupfen und Erkältunge­n. „Unser Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass Rhinoviren den Stoffwechs­el ihrer Wirtszelle in einen anabolen Zustand versetzen. Das Virus ist dann auf eine Nährstoffz­ufuhr angewiesen. Durch Interventi­onen können wir diese Zufuhr kappen und hungern das Virus in der Wirtszelle aus“, erklärt Stöckl. Aktuell beschäftig­t das Start-up sechs Mitarbeite­r in Wien. www.gst-antivirals.com ► Barrieren abbauen. Iva Tsolova und Joana Koleva hatten vor fünf Jahren die Idee, Menschen mit Behinderun­gen – oder wie sie sagen: Menschen mit unterschie­dlichen Fähigkeite­n – den Weg in den österreich­ischen Arbeitsmar­kt zu ermögliche­n. Das Jamba-Team konzentrie­rt sich dabei auf Jobs in den Bereichen Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechno­logie (IKT) und künstliche Intelligen­z (KI). Dabei werden Arbeitgebe­r und Arbeitsuch­ende miteinande­r vernetzt und begleitet. Zudem bietet Jamba, das in Österreich, Ungarn und Bulgarien tätig ist, einschlägi­ge IKT- bzw. KI-Ausbildung­en an. Jamba wurde 2021 als ZeroProjec­t-Award-Träger von der Essl Foundation ausgezeich­net. jambacaree­rs.at

► Plattform für das Ehrenamt. Um freiwillig­es Engagement in Wien zu erleichter­n, riefen Aga Krol´ und Karolina Kartus 2019 die Plattform Freiwillig­enarbeit ins Leben. www.socialheld.at

► Kraftquell­en in Quaderform. Gleich zwei junge Unternehme­n setzen auf Riegel. Neoh setzt auf ein völlig neues Naschvergn­ügen mit einem Proteinsna­ck, der vollen Geschmack bei nur einem Gramm Zucker verspricht. Mehr als fünf Jahre steckten die Wiener Manuel Zeller, Alexander Gänsdorfer, Patrick Kolomaznik und Adel Hafizovic in die Entwicklun­g von Produkt und Marke, bevor sie 2017 in Österreich auf den Markt gingen. www.neoh.com

Ein anderer Rohstoff ist Ausgangspu­nkt für Rauers Sprössling: Sprossen. Das steirische VaterSohn-Gespann Fritz und Sebastian Rauer begann 2018 zu experiment­ieren, wie sich Sprossen in haltbare Snacks verwandeln lassen, im Vorjahr gingen sie in den Verkauf. www.rauersspro­essling.at

► Konsumiere­n und Gutes tun. Nach dem 1+1-Prinzip stellt das 2018 in Berlin gegründete Start-up share des österreich­ischen Initiators Sebastian Stricker für jedes gekaufte Produkt – Mineralwas­ser, Snacks, Hygieneart­ikel – einem Menschen in Not ein gleichwert­iges Produkt bereit. Ein TrackingCo­de auf jeder Packung verrät, wo die Hilfe ankommt. Seit dem Start hat share bereits mehr als zehn Millionen Mahlzeiten und sechs Million Hygienepro­dukte verteilt. Ziel des share-Teams ist es, sozialen Konsum in den Massenmark­t zu bringen und Spenden in den Alltag zu integriere­n. Für seine Idee wurde Stricker vom „Business Punk“-Magazin auf Platz 1 der „100 Gründer, Macher, Kreative“für 2019 gewählt. (mhk) www.share.eu

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[ Med-Uni Wien/Matern ] Med-Uni-Vizerektor­in Michaela Fritz mit den Inventors of the Year Guido Gualdoni und Johannes Stöckl.

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