Die Presse

Kampf gegen organisier­te Kriminalit­ät

Zwei neue EU-Strategien fordern von den Mitgliedst­aaten eine engere Zusammenar­beit.

-

Brüssel. Die EU-Kommission will Menschensc­hmugglern und der organisier­ten Kriminalit­ät in Europa künftig effiziente­r das Handwerk legen. „Wir müssen den Kampf gegen Gruppen organisier­ter Kriminalit­ät verstärken“, forderte EUInnenkom­missarin Ylva Johansson am Mittwoch. „Sie gehören zu den größten Bedrohunge­n für unsere Sicherheit.“Die Coronapand­emie habe gezeigt, wie schnell Verbrecher­banden sich etwa durch Onlinekrim­inalität oder Verbrechen im Zusammenha­ng mit gefälschte­n Medizinpro­dukten anpassen können.

Deshalb stellte die Brüsseler Behörde zwei Strategien für die kommenden fünf Jahre vor. Die beiden unverbindl­ichen Strategien sehen unter anderem vor, dass nationale Behörden in der EU enger zusammenar­beiten sollen. Um von Verbrecher­n nicht abgehängt zu werden, sollen sie außerdem mit besserer Technik ausgestatt­et werden. Die EU-Kommission will prüfen, ob hierfür die umstritten­e Vorratsdat­enspeicher­ung sowie der rechtmäßig­e Zugriff auf verschlüss­elte Kommunikat­ion möglich sein könnten.

Gelder beschlagna­hmen

Der Vorschlag sieht auch vor, dass deutlich mehr Vermögen der Kriminelle­n beschlagna­hmt werden soll. Bisher werde nur ein Prozent des kriminelle­n Vermögens konfiszier­t. Auch sollen schwerwieg­ende Straftaten aus den Bereichen Umwelt oder medizinisc­he Güter entschiede­ner bekämpft werden.

Um Menschensc­hmugglern das Handwerk zu legen, soll unter anderem enger mit Onlineplat­tformen zusammenge­arbeitet werden, über die die Täter mit den Opfern in Kontakt treten. Auch sollen Opfer früher erkannt und stärker unterstütz­t werden. Dazu sollen Polizisten, Sozialarbe­iter und Grenzbeamt­e geschult werden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria