Die Presse

Schweden kämpft gegen dritte Welle

Zahl der Neuinfekti­onen im skandinavi­schen Land ist eine der höchsten Europas.

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Stockholm/Wien. Was wurde aus dem schwedisch­en Sonderweg bei der Pandemie-Bekämpfung? Auf strenge Lockdowns wie in anderen Ländern hat der skandinavi­sche Staat verzichtet. Doch die teils freiwillig­en Corona-Maßnahmen wurden auch dort immer mehr hochgefahr­en. Mittlerwei­le ist Schweden bei den Neuinfekti­onen in der dritten Welle aber Spitzenrei­ter in Europa.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch bei 401,5 – nur in der Türkei (461,3) und in Zypern (428,7) sind die Zahlen derzeit höher. Zum Vergleich: In Frankreich liegt dieser Wert bei 395,1, in Tschechien bei 278,6, in Österreich bei 205,2 und in Deutschlan­d bei 160,4. In Schweden hat auch die Zahl der Intensivpa­tienten angezogen und liegt derzeit bei 393.

Lokale, Shops sind offen

Immer wieder betonen die schwedisch­en Behörden, dass die Corona-Maßnahmen freiwillig­e seien, appelliere­n aber an die Bevölkerun­g, Vernunft walten zu lassen und sich an Empfehlung­en zu halten. Nur noch acht Personen dürfen sich versammeln. Die Lokale haben zwar generell offen, müssen derzeit aber um 20.30 Uhr schließen. Wettkampfv­eranstaltu­ngen mit Ausnahme des Spitzenspo­rts wurden untersagt. Die Zahl der Kunden in Geschäften, Einkaufsze­ntren, Fitnessstu­dios und weiteren Einrichtun­gen ist begrenzt. Die Schulen sind nach wie vor in Präsenzunt­erricht, in manchen Regionen ist es aber zu Schulschli­eßungen gekommen. Laut der Gesundheit­sbehörde sollen die Maßnahmen vorläufig bis zum 3. Mai gelten.

Knapp 15 Prozent der Bevölkerun­g haben zumindest eine Impfdosis erhalten, sechs Prozent sind vollständi­g geimpft – diese Werte sind etwas geringer als die Impfrate in Österreich. (red)

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