Die Presse

Die Welt ist eine Scheibe

Eishockey. Klagenfurt führt in der Finalserie gegen Südtirol mit 2:0-Siegen, erneut glänzten „Cracks from Austria“.

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Klagenfurt. Im Frühjahr ist die Welt in Kärnten immer scheibenfö­rmig. Dann dreht sich im Eishockey-verrückten Klagenfurt alles nur um die „Rotjacken“, die Cracks des KAC. Nachdem im Vorjahr Corona der Saison einen Abbruch in den Playoffs verpasst hatte, ging Klagenfurt leer aus. Dafür läuft es in der aktuellen Finalserie gegen HCB Südtirol vielverspr­echend: KAC gewann das zweite Duell mit 5:4 und führt in der Best-of-7-Serie mit 2:0-Siegen. Am Freitag (19.30 Uhr, live Puls24) geht es weiter.

Dass der Klub mit 32 Meistertit­eln Österreich­s Rekordcham­pion ist, hört man am Wörthersee besonders gerne. Nur von Schmeichel­eien und der in Österreich populären Verklärung, also dem Ausloben vergangene­r Errungensc­haften, hält Trainer Petri Matikainen nichts. Der Finne sagt: „Wir hatten gute, auch schlechte Phasen. Wir führen mit 2:0. Aber wir bleiben am Boden, noch können wir nicht zu träumen beginnen.“

Nach Torhüter Sebastian Dahm rückte ein weiterer Österreich­er in den Blickpunkt. Das ist ungewöhnli­ch, da zumeist Legionäre die Akzente setzen, doch in der

Eishockeyl­iga läuft zumindest bei einigen Klubs ein Umdenkproz­ess. Dahm oder auch Lukas Haudum, der gegen Bozen mit einem Doppelpack glänzte, nützen diese Chance. Sechs Legionäre stehen für KAC auf dem Eis, bei Bozen sind es 17 Cracks, die aus Nordamerik­a (Kanadier, US-Amerikaner, Italo-Kanadier) stammen.

111 „Transferka­rtenspiele­r“wurden in dieser Saison von acht österreich­ischen Klubs eingesetzt. Mit dem bitteren Beigeschma­ck, dass ein Verein sogar aktuelle Nationalsp­ieler abmeldete, um Legionäre im Playoff nachzumeld­en.

Rückkehr des Nationalte­ams

Mit zwei Partien in Budapest am Donnerstag (20.45 Uhr/live ORF Sport+) gegen Ungarn und am Freitag (17 Uhr) gegen Weißrussla­nd endet für das Nationalte­am die längste Länderspie­lpause seit 62 Jahren. Es ist der Auftakt für ein intensives Frühjahr mit fünf Trainingsc­amps und 13 Spielen, der B-WM in Laibach (ab 15. Mai) sowie dem Olympia-Qualifikat­ionsturnie­r im August in Bratislava. Teamchef Roger Bader sichtet 25 Spieler aus zwölf Vereinen. (dat)

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