MAN baut Leiharbeiter im Werk in Steyr ab
Etwa 140 Leasingarbeiter verlieren ihren Job in der Lkw-Fertigung.
Steyr. Die MAN-Zentrale in München hat eine Woche nach dem Nein der Belegschaft zur Übernahme des Standorts Steyr durch Investor Siegfried Wolf Schritte zur Schließung des Lkw-Werks eingeleitet. „Als eine der ersten Maßnahmen werden wir die Anzahl der Leiharbeitnehmer am Standort von 278 in den nächsten Wochen um zunächst rund die Hälfte reduzieren. In einem weiteren Schritt werden wir uns auch von den übrigen Leiharbeitnehmern trennen“, teilte die Firmenzentrale in München am Donnerstag mit. Im MAN-Werk in Steyr sind aktuell insgesamt 2356 Menschen beschäftigt.
MAN, das zum Volkswagen-Konzern gehört, betonte erneut sein Ziel, das Werk unter einem neuen Eigentümer mit einer neuen Perspektive zu erhalten. Das solle mit dem Angebot von Wolf erreicht werden. Nachdem dieser Plan A abgelehnt worden sei, „setzen wir jetzt den angekündigten Plan B der Schließung konsequent um. Einen Plan C gibt es nicht“, stellte der Konzern klar. Jetzt sollen zudem neue Verhandlungen über den Sozialplan beginnen, da der bisherige an eine Übernahme durch Wolf geknüpft gewesen sei.
Die Leiharbeiter sind nicht im Standortsicherungsvertrag, den MAN der Belegschaft in Steyr gegeben und den es Ende vergangenen Jahres gekündigt hat, festgeschrieben. Durch ihren Abbau wird der Vertrag also nicht gebrochen bzw. werden die Klauseln des Vertrags nicht schlagend. Ob dieser Standortsicherungsvertrag samt Kündigungsverzicht bis zum Jahr 2030 überhaupt noch Gültigkeit hat, ist unter Rechtsexperten umstritten. Endgültige Klärung könnten nur die Gerichte bringen. (ag.)