Haushaltseinkommen stiegen
Coronakrise. Laut einer Untersuchung des Fiskalrats konnten die staatlichen Hilfen die finanziellen Einbrüche im Coronajahr stabilisieren.
Wien. Die Einkommensverluste der Haushalte im Coronajahr 2020 sind durch gegensteuernde Maßnahmen kompensiert worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Fiskalrats. Mehr noch: Die aggregierten verfügbaren Haushaltseinkommen (ohne volatile und sehr ungleich verteilte Vermögenseinkommen) stiegen demnach sogar im Krisenjahr an – um etwas mehr als drei Prozent. Dies obwohl der makroökonomische Schock durch die CoronaLockdowns zu einem deutlichen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) geführt hat.
Der Einbruch des BIPs führte laut Fiskalrat zu einem Rückgang der Selbstständigeneinkommen, zu kurzfristig mehr als einer Million Arbeitnehmern in Kurzarbeit und mehr als 400.000 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt – und damit zu signifikanten Einnahmenverlusten der unselbstständig Erwerbstätigen. Den Einkommenseinbrüchen vieler Selbstständiger und von Haushalten mit Personen, die ihre Arbeit verloren haben, stünden aber eine große Anzahl von Haushalten gegenüber, deren Einkommen vom Pandemie-Schock überhaupt nicht betroffen seien (beispielsweise Pensionisten und Personen, die weder ihren Job verloren haben noch in Kurzarbeit geschickt wurden). Insgesamt sei die Treffsicherheit der Transferzahlungen (Kurzarbeitsgeld, Arbeitslosengeld) an die Haushalte gut, so der Fiskalrat in der Studie. Von der Pandemie stärker betroffene Haushalte erhielten im Verhältnis zu ihrem Einkommen deutlich mehr Transfers als weniger betroffene Haushalte. Und diese erhielten wiederum mehr als nicht betroffene Haushalte.
Fast 35 Milliarden Euro an Hilfen
Insgesamt hat der Bund bisher 34,6 Mrd. Euro an Coronahilfen zugesagt oder ausbezahlt. Damit sei in Österreich pro Kopf mehr ausbezahlt worden als in anderen Ländern der EU, bilanzierte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Donnerstag.
Derzeit wird primär der Ausfallsbonus schlagend. Jedes Unternehmen, das mehr als 40 Prozent Umsatzausfall hat, erhält im März und April bis zu 30 Prozent (bis zu 80.000 Euro pro Monat) ersetzt (in den anderen Monaten 15 Prozent). Aktuell haben etwa 160.000 Antragsteller fast eine Milliarde Euro erhalten, so der Minister. Im Durchschnitt erhielten die Antragsteller nach maximal zehn Tagen 7000 Euro. (red.)