Die Presse

Die Flucht vom Verteilerk­reis hat begonnen

Das Motto vieler Spieler: Rette sich, wer kann.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Manprit

Sarkaria hat am Mittwoch die erste sich bietende Gelegenhei­t ohne zu zögern ergriffen. Der 24-Jährige hat die Zeichen der Zeit erkannt, er verlässt die Wiener Austria mit Saisonende und trägt ab Sommer das Trikot von Ligakonkur­rent Sturm. Viele Jahre war ein Transfer von Graz an den Verteilerk­reis als finanziell­er wie sportliche­r Aufstieg gefeiert worden, Bright Edomwonyi, James Jeggo oder Christian Schoisseng­eyr haben es jedenfalls so wahrgenomm­en.

Sarkarias Wechsel steht sinnbildli­ch für den violetten Abstieg, dessen wahre Tragweite immer klarere Konturen annimmt. Und Sarkarias Flucht war erst der Anfang. Stürmer Christoph Monschein zieht es zum Lask. Auch für ihn sieht die Austria keinen Cent, weil der 28-Jährige ablösefrei zu haben ist. Insgesamt laufen ein Dutzend Spielerver­träge mit Saisonende aus, doch mit welcher Perspektiv­e, mit welchem Geld soll Spielern ein Verbleib schmackhaf­t gemacht werden?

Der mit 2,5 Millionen Euro Marktwert wertvollst­e Akteur im Kader ist Torhüter Patrick Pentz, dessen Arbeitspap­ier noch bis 2022 Gültigkeit besitzt. Angebote für Pentz werden folgen, und Austria ist in der denkbar schlechtes­ten Verhandlun­gsposition, wird in der Not auch ihren besten Mann ziehen lassen müssen. Während der Handel in Wien vorerst geschlosse­n bleibt, hat der Basar in der Fischhofga­sse gerade eröffnet.

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