Die Corona-Ampel bleibt rot
Prognose. Der (vorläufige) Höhepunkt der dritten Welle scheint erreicht, die Lage auf den Intensivstationen ist aber weiter kritisch.
Wien. Auch wenn über Lockerungen debattiert wird: Die Corona-Ampel bleibt (tief-) rot. Das geht aus dem aktuellen Arbeitsdokument der Coronakommission hervor. Die gute Nachricht lautet aber: Der Einschätzung des Covid-Prognose-Konsortiums zufolge scheint die dritte Welle der Pandemie ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht zu haben.
In fast allen Bundesländern sinken die Infektionszahlen – bis auf zwei: In Vorarlberg steigen sie stark (plus 14 Prozent), in Kärnten etwas schwächer. Den aktuell besten Wert hat das Burgenland sowie auch den günstigsten Trend, über die vergangenen 14 Tage gerechnet: Mit minus 24 Prozent war man am stärksten rückläufig.
Der Rückgang bei den Infektionen bedeutet aber mitnichten eine rasche Entlastung der Spitäler: So wird es bei den Intensivbetten vorerst nur einen geringen Rückgang von 29 auf 26 Prozent der Gesamtkapazitäten geben. Wien ebenso wie das Burgenland und Niederösterreich bleiben bis knapp vor Ende der nächsten zwei Wochen über der systemkritischen Auslastungsgrenze von 33 Prozent durch Belegung mit Covid-Patienten. Auch für Oberösterreich und Vorarlberg sei eine Überschreitung der 33-Prozent-Grenze möglich, heißt es. In Oberösterreich waren zuletzt 30 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, in Vorarlberg 17 Prozent.
Kärnten ist Letzter beim Testen
Die effektive Reproduktionszahl näherte sich laut dem Konsortium in den vergangenen Tagen einem Wert von 0,94 an. Das bedeutet, dass ein Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt.
Die Zahl der genesenen und geimpften Menschen in Österreich steigt indessen. Laut Experten könnten bereits 20 bis 35 Prozent der Bevölkerung dadurch immunisiert sein. Das „beginnt einen messbaren Effekt auf die Infektionsdynamik zu haben“, so die Analyse.
Am meisten getestet wird unverändert im Westen. Vorarlberg führt vor Tirol. Die wenigsten Tests gibt es in Kärnten. Mit 69 Prozent weist Wien die höchste Quote an abgeklärten Fällen auf.