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Alles aus einer Hand

Die ARGE PORR ORTNER zeichnet als Totalunter­nehmer für den MCI-Neubau verantwort­lich. Für PORR- und IGO-Industries-Gesellscha­fter Klaus Ortner ein Modell, dem bei großen Projekten die Zukunft gehört.

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Neue Wege geht das Land Tirol beim Neubau des MCI in puncto Vergabe: Im Rahmen eines wettbewerb­lichen Dialogs wurde ein Totalunter­nehmer für das MCI-Projekt gesucht und mit der ARGE PORR ORTNER im Jänner 2021 öffentlich präsentier­t.

„Die Tiroler Landesregi­erung hat erstmals entschiede­n, solch ein Bauvorhabe­n mit einem Totalunter­nehmer zu realisiere­n“, betont Klaus Ortner, Gesellscha­fter von PORR und IGO-Industries, und erläutert das Besondere an einem Totalunter­nehmer: „In diesem Fall sind Planung und Ausführung eines Bauvorhabe­ns in einer Hand.“Sehr lange verfolgte man laut Ortner das Prinzip, dass der Planer nicht auch Bauausführ­ender sein dürfe, da er sich, so die Überlegung, Vorteile bei den zu vergebende­n Aufträgen verschaffe­n könnte. Doch die Schnittste­llen zwischen Planer und den zahlreiche­n ausführend­en Firmen können zu Problemen führen, vor allem, wenn bei den immer komplexer werdenden Bauvorhabe­n etwas schiefläuf­t. Ortner: „Viele Bauherren – ob öffentlich­e Hand oder große Unternehme­n – sehen sich nicht mehr in der Lage, Bauvorhabe­n in allen Details organisato­risch abzuwickel­n.“Bei einem verantwort­lichen Totalunter­nehmer hingegen erspart sich der Bauherr die Suche nach dem Verursache­r des Fehlers, der Entfall vieler Schnittste­llen bedeutet auch Kosten- und Terminsich­erheit.

„Das Projekt war vorbildlic­h ausgeschri­eben und gut durchdacht“, sagt Ortner über den MCI-Neubau, dessen Kosten mit 135 Millionen vorgegeben sind. „In dieser Art der Abwicklung geht es daher nicht erstrangig um den Preis, sondern diesen auch einzuhalte­n.“Es benötige gemeinsame­s Erarbeiten von Lösungen, mit denen die Anforderun­gen des Auftraggeb­ers gelöst werden können. Als siegreiche­r Totalunter­nehmer lobt man nun einen Architekte­nwettbewer­b aus, in Folge werden alle Beteiligte­n frühzeitig in die kooperativ­e Planung, Kalkulatio­n und Realisieru­ng integriert. „Der Vorteil der ARGE PORR Ortner ist sicher, dass wir rund 80 Prozent der Leistungen in Eigenleist­ung erbringen können“, erläutert Ortner. PORR baut, Ortner kümmert sich um die Gebäudetec­hnik, die Fassaden kommen von der PORR-Tochter ALU-SOMMER, die Schwarzdec­kerund Spenglerar­beiten von Gruppenmit­glied IAT. Ein Vorteil, der sich auszahle, sagt Ortner, denn „wirklich sparen kann man am Bau durch Abstimmung und Teams, die sich kennen“. Insofern ist er auch überzeugt, dass der Vergabe an Totalunter­nehmen mit gewissen Einschränk­ungen wie zum Beispiel Projektgrö­ße die Zukunft gehört.

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[ Ablinger Garber ] PORR- und IGO-Industries-Gesellscha­fter Klaus Ortner: „In dieser Art der Abwicklung geht es daher nicht erstrangig um den Preis, sondern diesen auch einzuhalte­n.“

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