Radwege: Wo Lücken geschlossen werden
Wien. Heuer werden 21 Radwege (aus)gebaut. Profitieren soll dabei stark das Gebiet jenseits der Donau. Neue Radprojekte sollen künftig nicht mehr polarisieren.
Wien. „Ich setze auf Kooperation statt auf Konfrontation.“Bei der Präsentation des Ausbaus des Wiener Radwegenetzes durch die Stadt Wien konnte sich Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) einen Seitenhieb auf ihre grüne Vorgängerin Birgit Hebein nicht verkneifen. Diese hatte gern auf Projekte gesetzt, die polarisierten. Beispielsweise auf Pop-up-Radwege, für die eine Pkw-Fahrspur geopfert wurden.
Als Zeichen der neuen Kooperation im Verkehrsbereich stand an der Seite von Sima der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ), der sich regelmäßig einen harten Schlagabtausch mit Hebein über deren Verkehrspolitik geliefert hatte. Er war auch die Speerspitze jener SPÖ-Fraktion, die das Ende von Rot-Grün besiegelt hatte.
Sima zeigte sich erfreut über den Radfahr-Boom, den Corona ausgelöst hat („Zum Glück sind nicht alle auf Autos umgestiegen“), und präsentierte 21 Projekte, mit denen das Wiener Radnetz im heurigen Jahr ausgebaut werden soll. Dabei geht es vorrangig um Lückenschlüsse im übergeordneten Radnetz. Wobei gerade für die Donaustadt eine Rad-Offensive gestartet wird, erklärte Nevrivy, der in dem bevölkerungsmäßig stark wachsenden Bezirk bisher als Kämpfer für neue Straßen bekannt war. Nun hat er allerdings der MA18 (Stadtplanung) den Auftrag erteilt, für die gesamte Donaustadt ein Radwege-Konzept ausarbeiten zu lassen. Die wichtigsten Projekte:
Wagramer Straße
In zwei Etappen entsteht auf der Wagramer Straße ein neuer Radweg – die Detailplanung startet jetzt. Der erste Teil reicht von der Kagraner Brücke bis zum Donauzentrum. Er wird heuer realisiert. Der zweite Teil folgt 2023 und führt vom Donauzentrum zum Kagraner Platz.
Goldschlagstraße
Die Goldschlagstraße verbindet die Linzer Straße mit dem Neubaugürtel. Heuer wird der Abschnitt zwischen Sturzgasse und Reinlgasse ebenfalls zu einer sogenannten fahrradfreundlichen Straße (siehe „Fahrradfreundliche Straßen“). Damit können Radfahrer künftig über die Goldschlagstraße vom 14. Bezirk bis zum Gürtel fahren.
Eurogate
Im Stadtentwicklungsgebiet Eurogate, auf den ehemaligen Aspanggründen, erfolgt heuer ein Lückenschluss im Hauptradwegenetz. Konkret in der Adolf-Blamauer-Gasse, entlang der Bahntrasse über 480 Meter. Damit wird der Landstraßer Gürtel mit der Aspangstraße verbunden. Das Fasanviertel wird künftig über eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke angeschlossen. Dazu wird die Otto-Preminger-Straße verkehrsberuhigt und zur fahrradfreundlichen Straße.
Vorortelinie
Künftig kann entlang der Vorortelinie vom 14. bis zum 18. Bezirk durchgehend mit dem Rad gefahren werden. Der Lückenschluss in Ottakring und Hernals erfolgt ab dem Sommer. Dafür werden in der Ottakringer Straße (Paltaufgasse bis Weinheimergasse) und von der Ottakringer Straße bis zur Thaliastraße entsprechende Radwege gebaut.
Franz-Grill-Straße
Seit Freitag steht auf der Franz-Grill-Straße ein neuer Radweg zur Verfügung, konkret zwischen Landstraßer Gürtel und Südbahnhofbrücke. Damit wird der dritte mit dem zehnten Bezirk verbunden.
Favoritenstraße
Auf Höhe der Paulanerkirche werden Radweg und Gehsteig verbreitert. Das Projekt Radwegeprojekt geht (auf der Favoritenstraße) vom Erzherzog-Johann-Platz bis zum Irene-Harand-Platz.
Fahrradfreundliche Straßen
Insgesamt in fünf Bezirken entstehen heuer sogenannte fahrradfreundliche