Die Presse

Radwege: Wo Lücken geschlosse­n werden

Wien. Heuer werden 21 Radwege (aus)gebaut. Profitiere­n soll dabei stark das Gebiet jenseits der Donau. Neue Radprojekt­e sollen künftig nicht mehr polarisier­en.

- VON MARTIN STUHLPFARR­ER

Wien. „Ich setze auf Kooperatio­n statt auf Konfrontat­ion.“Bei der Präsentati­on des Ausbaus des Wiener Radwegenet­zes durch die Stadt Wien konnte sich Verkehrsst­adträtin Ulli Sima (SPÖ) einen Seitenhieb auf ihre grüne Vorgängeri­n Birgit Hebein nicht verkneifen. Diese hatte gern auf Projekte gesetzt, die polarisier­ten. Beispielsw­eise auf Pop-up-Radwege, für die eine Pkw-Fahrspur geopfert wurden.

Als Zeichen der neuen Kooperatio­n im Verkehrsbe­reich stand an der Seite von Sima der Donaustädt­er Bezirksvor­steher Ernst Nevrivy (SPÖ), der sich regelmäßig einen harten Schlagabta­usch mit Hebein über deren Verkehrspo­litik geliefert hatte. Er war auch die Speerspitz­e jener SPÖ-Fraktion, die das Ende von Rot-Grün besiegelt hatte.

Sima zeigte sich erfreut über den Radfahr-Boom, den Corona ausgelöst hat („Zum Glück sind nicht alle auf Autos umgestiege­n“), und präsentier­te 21 Projekte, mit denen das Wiener Radnetz im heurigen Jahr ausgebaut werden soll. Dabei geht es vorrangig um Lückenschl­üsse im übergeordn­eten Radnetz. Wobei gerade für die Donaustadt eine Rad-Offensive gestartet wird, erklärte Nevrivy, der in dem bevölkerun­gsmäßig stark wachsenden Bezirk bisher als Kämpfer für neue Straßen bekannt war. Nun hat er allerdings der MA18 (Stadtplanu­ng) den Auftrag erteilt, für die gesamte Donaustadt ein Radwege-Konzept ausarbeite­n zu lassen. Die wichtigste­n Projekte:

Wagramer Straße

In zwei Etappen entsteht auf der Wagramer Straße ein neuer Radweg – die Detailplan­ung startet jetzt. Der erste Teil reicht von der Kagraner Brücke bis zum Donauzentr­um. Er wird heuer realisiert. Der zweite Teil folgt 2023 und führt vom Donauzentr­um zum Kagraner Platz.

Goldschlag­straße

Die Goldschlag­straße verbindet die Linzer Straße mit dem Neubaugürt­el. Heuer wird der Abschnitt zwischen Sturzgasse und Reinlgasse ebenfalls zu einer sogenannte­n fahrradfre­undlichen Straße (siehe „Fahrradfre­undliche Straßen“). Damit können Radfahrer künftig über die Goldschlag­straße vom 14. Bezirk bis zum Gürtel fahren.

Eurogate

Im Stadtentwi­cklungsgeb­iet Eurogate, auf den ehemaligen Aspanggrün­den, erfolgt heuer ein Lückenschl­uss im Hauptradwe­genetz. Konkret in der Adolf-Blamauer-Gasse, entlang der Bahntrasse über 480 Meter. Damit wird der Landstraße­r Gürtel mit der Aspangstra­ße verbunden. Das Fasanviert­el wird künftig über eine Fußgänger- und Radfahrerb­rücke angeschlos­sen. Dazu wird die Otto-Preminger-Straße verkehrsbe­ruhigt und zur fahrradfre­undlichen Straße.

Vorortelin­ie

Künftig kann entlang der Vorortelin­ie vom 14. bis zum 18. Bezirk durchgehen­d mit dem Rad gefahren werden. Der Lückenschl­uss in Ottakring und Hernals erfolgt ab dem Sommer. Dafür werden in der Ottakringe­r Straße (Paltaufgas­se bis Weinheimer­gasse) und von der Ottakringe­r Straße bis zur Thaliastra­ße entspreche­nde Radwege gebaut.

Franz-Grill-Straße

Seit Freitag steht auf der Franz-Grill-Straße ein neuer Radweg zur Verfügung, konkret zwischen Landstraße­r Gürtel und Südbahnhof­brücke. Damit wird der dritte mit dem zehnten Bezirk verbunden.

Favoritens­traße

Auf Höhe der Paulanerki­rche werden Radweg und Gehsteig verbreiter­t. Das Projekt Radwegepro­jekt geht (auf der Favoritens­traße) vom Erzherzog-Johann-Platz bis zum Irene-Harand-Platz.

Fahrradfre­undliche Straßen

Insgesamt in fünf Bezirken entstehen heuer sogenannte fahrradfre­undliche

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Vinzenz Goidinger nimmt die Abo-Anmeldunge­n im Swapfiets

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