Die Presse

Vom Lavanttal nach Manhattan

Major League Soccer. Bei WAC und in Barnsley verdiente sich Trainer Gerhard Struber seine Sporen. Auch bei RB New York will er seinen Stil verwurzelt sehen.

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New York. Die 26. Saison der Major League Soccer startet am Wochenende mit einem österreich­ischen Chefcoach. Gerhard Struber nimmt seine erste volle Saison mit den New York Red Bulls in Angriff. 2020 kam bereits in der ersten Play-off-Runde, im ersten Pflichtspi­el unter dem Salzburger, das Aus. Die Coronaviru­s-Pandemie wird im Gegensatz zur Vorbereitu­ng keine Probleme mehr bereiten. Denn Spieler und das Trainertea­m sind bereits geimpft.

Im Trainingsl­ager in Florida hatten fantastisc­he Bedingunge­n geherrscht, aufgrund von Coronafäll­en gingen allerdings nur zwei von sechs geplanten Testspiele­n über die Bühne. Auch deshalb macht der im Oktober 2020 vom englischen Zweitligis­ten Barnsley gekommene 44-Jährige seinem Klub nicht vom Start weg großen Druck. „Viele Dinge laufen in die richtige Richtung, es sind Fortschrit­te erkennbar. Aber wir sind bei gewissen taktischen Aspekten erst am Startpunkt. Die Entwicklun­g der Mannschaft steht in den kommenden Wochen und Monaten im Fokus.“

Mit Power, Spaß – und Siegen

Vor allem die Fußball-Identität des Geldgebers soll klar erkennbar sein. „Hohe Intensität, Pressing“sind die Schlagwort­e, die Struber flott aufzählte und täglich bearbeitet sehen wolle. „Die Spieler haben richtig Power und zeigen eine riesige Bereitscha­ft, jeden Tag dazuzulern­en. Es macht unheimlich Spaß, mit ihnen zu arbeiten.“Der ehemalige WACTrainer erlebt im „Big Apple“eine ganz andere Welt, das Lavanttal und Manhattan sind eben nicht zu vergleiche­n.

Spuren, die zurück in die Heimat führen, sind aber auch in New York allgegenwä­rtig. Mit dem 39-fachen MLS-Regular-Season-Torschütze­n Daniel Royer zählt ein 30-jähriger Ex-Austrianer zu den Leistungst­rägern. Mit dem von Salzburg ausgeliehe­nen Tormann Carlos Coronel und dem am Kreuzband verletzten Mittelfeld­spieler Youba Diarra haben zwei weitere Akteure Bezug zur Bundesliga. Große Transfers gab es im Winter keine, geholt wurden hauptsächl­ich junge Kräfte. Sie sollen sich zum Start gegen Kansas City behaupten.

Vor allem, weil 3000 Zuschauer für die Partie in der RB-Arena in New Jersey zugelassen sind. „Wir freuen uns total auf den Saisonauft­akt – umso mehr, da Fans dabei sein werden. Das schafft zumindest teilweise wieder die Atmosphäre, die wir uns alle wünschen“, sagte Struber. Nach Baseball folgt Fußball mit Fans, alle anderen großen Profiligen werden nachziehen. (fin)

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