Nächste Krise im Blick
Forderung. Finanzministerium und WKO drängen auf mehr Eigenkapital für Firmen.
Wien. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer haben einmal mehr auf Maßnahmen gedrängt, um in Unternehmen mehr Eigenkapital aufzubauen. Das wäre wichtig, damit die heimischen Betriebe für eine mögliche nächste Krise gerüstet sind, sagte Blümel. Neben anderen Stützungsmaßnahmen wies Blümel als Möglichkeiten auf eine unlängst vorgestellte neue Rechtsform für Wagniskapital (Sicaf ) und eine fiktive Eigenkapitalverzinsung hin.
Fremdkapital mit Eigenkapital steuerlich gleichzustellen sei „eine sehr neutrale Vorgangsweise“, so Blümel zu Kritikern, die meinen, es würden nur große und kapitalstarke Firmen profitieren. Denn es gebe auch kleine Firmen, die Gewinne schreiben. Es gehe um einen Zinssatz auf Basis des Euribor mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent. Der Gesetzesentwurf sei bereits vor einem Jahr in einem Ministerratsvortrag verankert worden und liege beim Koalitionspartner. Je nachdem, wann es eine Einigung auf die Details gebe, könne der Entwurf eingebracht werden. Konkret soll ein Anteil des Eigenkapitals als fiktive Betriebsausgabe steuerfrei gestellt werden.
Blümel bestätigte auch, dass es noch in dieser Legislaturperiode zu einer Absenkung der KÖSt von derzeit 25 „in Richtung 21 Prozent“kommen soll. Das sei insbesondere angesichts der Diskussionen um einen international verankerten Mindeststeuersatz von 15 Prozent für Unternehmensgewinne wichtig.
Angesichts der Entwicklung der Steuerstrukturen in anderen Ländern, in der Konkurrenz vor allem in Zentraleuropa zeige sich, „dass es gut ist, wenn wir die Steuern weiter senken“, so Mahrer. WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf ergänzte, dass parallel zur KÖSt-Senkung auch angedacht sei, den Gewinnfreibetrag von 13 auf 15 Prozent zu erhöhen. (APA)