Erneut mehr Lehrlinge in den Wiener Betrieben
Ausbildung. Noch 2000 Jugendliche haben Chancen auf eine Lehrstelle.
Auch in Zeiten der Pandemie hat die Wiener Wirtschaft Wert auf die Ausbildung von Fachkräften gelegt: Mit Ende Mai gab es in den Ausbildungsbetrieben 13.018 Nachwuchskräfte. Das ist ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsmonat und um 3,3 Prozent mehr als vor der Pandemie im Mai 2019. Damit ist Wien – neben Niederösterreich und Kärnten – das einzige Bundesland, in dem es heuer mehr Lehrlinge gibt als vor einem Jahr.
„Diese Entwicklung ist höchst erfreulich“, sagt Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck. Sie zeige, dass die Betriebe das Thema Nachwuchsausbildung auch während der Pandemie nicht aus dem Fokus verloren haben. „Das ist gut und wichtig“, so Ruck weiter, „denn unsere Wirtschaft braucht qualifizierte Fachkräfte, um die Folgen der Krise zu bewältigen und auf den Wachstumskurs zurückkehren zu können.“
Den größten prozentuellen Zuwachs an Auszubildenden verzeichnet die Industrie mit einem Plus von 9,3 Prozent. In absoluten Zahlen liegen Gewerbe und Handwerk vorn, wo jetzt um 145 Lehrlinge mehr als Ende Mai 2020 ausgebildet werden. In von der Pandemie besonders betroffenen Sektoren gab es Rückgänge. Am schwersten litt die Touristikbranche, hier schrumpften die Lehrlingszahlen um 19,5 Prozent.
Lehrstellen offen
Noch gibt es Chancen, in eine Lehre einzusteigen. Aktuell suchen Wiener Betriebe rund 2000 Lehrlinge, quer durch alle Branchen. Besonders groß ist die Auswahl im Einzelhandel, wo es rund 600 freie Lehrstellen gibt, für den Friseur- und Stylisten-Beruf sind noch 100 Lehrstellen frei. Angehende Köche können unter 80 Angeboten wählen. Im Zukunftsbereich Softwareentwicklung/ITund Kommunikationstechnik gibt es 30 offene Lehrplätze.