Die Presse

Jetzt geht es endlich spürbar voran

Kommentar. Aufbauend auf den Erfahrunge­n aus der Krise gilt es nun, den beginnende­n Aufschwung zu nutzen.

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Bei der Bewältigun­g der Corona-Wirtschaft­skrise sind wir in Österreich an einem entscheide­nden Wendepunkt angekommen. Die Prognosen sind gut, das Fundament ist weitgehend stabil. Jetzt zeigt sich, wie wichtig es war, bei der Unterstütz­ung der Betriebe einen langen Atem zu beweisen. Es konnten damit Tausende Unternehme­n und Hunderttau­sende Arbeitsplä­tze gerettet werden, die ohne diese Hilfen schlichtwe­g weg gewesen wären. Zwar kosten uns Steuerzahl­er die Coronahilf­en viele Milliarden, doch der volkswirts­chaftliche Schaden einer Pleitewell­e von historisch­er Dimension wäre uns weitaus teurer gekommen und hätte zu einer langen wirtschaft­lichen Depression geführt.

Tatendrang und Optimismus

All das müssen wir jetzt nicht erleben, denn nur ein gutes Jahr nach Beginn der Coronakris­e startet nun unser großes wirtschaft­liches Comeback. In der ganzen Stadt ist Aufbruchss­timmung zu spüren, in meinen Gesprächen mit Unternehme­rn und Geschäftsp­artnern dominieren Tatendrang und Optimismus. Die Prognosen wurden zuletzt wieder deutlich nach oben revidiert, die Ausgabenfr­eude der Bevölkerun­g steigt und die Beschäftig­ung zieht wieder an. Das sind sehr gute Aussichten für unsere Gesamtwirt­schaft. Die Arbeitslos­igkeit geht langsam, aber stetig zurück, die Industriep­roduktion gewinnt schon seit Jahresbegi­nn an Fahrt, es wird wieder investiert. Immer mehr Branchen berichten von einer guten Auftragsla­ge und auch unsere wichtigste­n Wirtschaft­spartner. Selbst die Branchen, die noch lang brauchen werden, um wieder auf dem Vorkrisenn­iveau zu sein, können nun mit neuem Tatendrang in den Aufschwung starten. Wir haben also allen Grund, gut gestimmt zu sein. Wir erreichen gerade das Ende des Tunnels. Nun müssen wir sehr sensibel und zielorient­iert mit den Coronahilf­en umgehen. Corona ist ja noch nicht für alle vorbei – etwa für Bereiche wie die Nachtgastr­onomie oder die Stadthotel­lerie. Hier maßgeschne­idert zu unterstütz­en, etwa mit der neu angepasste­n Kurzarbeit oder Ratenzahlu­ngen nach Steuerstun­dungen, ist wichtig, damit sich der ersehnte Aufschwung voll entfaltet.

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[ Christian Skalnik ] Walter Ruck, Präsident der Wirtschaft­skammer Wien.

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