Die Presse

Polit-Rentner und Hobbymaler

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

Heute ist fußballfre­i, zumindest bei der EM. Ein Tag des Innehalten­s, weshalb wir uns einer anderen Freizeitbe­schäftigun­g zuwenden: dem Malen. Wie das Gärtnern soll es ja kolossal entspannen. Und so ist es wohl kein Zufall, dass sich Konrad Adenauer dem Rosenzücht­en widmete und Winston Churchill der Malerei.

Nehmen wir nur George W. Bush. Ausgeglich­en und wie ausgewechs­elt wirkt der Ex-Präsident, seit er als Pensionist in Texas einen Ölschinken nach dem anderen pinselt. Nach dem alten Motto „Übung macht den Meister“hat er nach ungelenken Anfängen erstaunlic­he Fortschrit­te gemacht. Nach Soldatenpo­rträts legte er neulich eine Gemäldeser­ie von Immigrante­n vor – darunter des deutschen Basketball­stars Dirk Nowitzki, der die Dallas Mavericks zum NBA-Titel geführt hatte. Als Maler dürfte Bush seinen Marktwert erheblich gesteigert haben. Welcher texanische­r Millionär will nicht einen echten Bush über seinen Kamin hängen haben?

Ans Malen und ein Hobby denkt Benjamin Netanjahu indes längst nicht. Der Churchill-Fan, der seine Bibliothek mit Biografien über den britischen Premier bestückt hat, plant ein fulminante­s Comeback a` la Churchill. Weshalb er seine Residenz in Jerusalem erst am 10. Juli räumen will. Könnte ja sein, dass in der Zwischenze­it der Ruf nach einer Rückkehr des Ex-Premiers ertönt. (vier)

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