Die Presse

Koalitions­bruch mit schmerzhaf­ten Folgen

Schlagabta­usch. Eine ÖVP-Abgeordnet­e verschafft­e einem rot-blauen Antrag für den Lobautunne­l eine Mehrheit. Die Grünen schäumten und forderten von der ÖVP ihren Tribut.

- VON ANNA THALHAMMER

Wien. Ein U-Ausschuss, Strafverfa­hren gegen mehrere ÖVP-Regierungs­mitglieder und kantige Asylpoliti­k. Die Grünen hatten in der Koalition mit der ÖVP schon einige schmerzhaf­te Momente. Vergangene­n Donnerstag lief das Fass für den leidgeplag­ten kleinen Koalitions­partner über. Die ÖVP beging im Bundesrat Koalitions­bruch. Die Grünen stellten klar, dass man sich das nicht gefallen lassen werde – daraufhin schnitt sich die ÖVP wissentlic­h ins eigene Fleisch.

In der letzten Bundesrats­sitzung scherte die Vorarlberg­er ÖVP-Abgeordnet­e Christine Schwarz-Fuchs aus und verschafft­e einem Antrag von SPÖ und FPÖ eine Mehrheit. Dieser drehte sich um eine angebliche

Weisung der grünen Infrastruk­turministe­rin Leonore Gewessler, die Lobautunne­l-Planungen zu stoppen. Gewessler hatte zuletzt zur großen Empörung der Landeshaup­tleute von Wien, Niederöste­rreich und Burgenland angekündig­t, das Projekt bis Herbst erneut zu evaluieren. Im Bundesrat wurde per Entschließ­ungsantrag besiegelt, diese angebliche Weisung an die Asfinag zurückzune­hmen. Die hat es so nur nie gegeben – insofern ist der Antrag zahnlos.

Die Grünen waren jedenfalls außer sich – immerhin hatte man der ÖVP in vielen schwierige­n Momenten die Stange gehalten. Dass etwa die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) gegen Kanzler Sebastian Kurz wegen Falschauss­age ermittelt und die Grünen die Regierung nicht

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Die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer hatte die vergangene­n Tage wohl heftige Diskussion­en mit ihrem ÖVP-Gegenüber

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