Die Presse

SAP hebt Ausblick für 2021 erneut an

Der Softwareri­ese hatte ein „fantastisc­hes Quartal“. Der Markt hatte mehr erhofft.

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Berlin. Den Softwareri­esen SAP macht der schnellere Umstieg seiner Kunden in die Cloud zuversicht­licher. „Wir hatten ein weiteres fantastisc­hes Quartal“, sagte Vorstandsc­hef Christian Klein am Mittwoch. Der deutsche Anbieter von Software zur Unternehme­nssteuerun­g hob deshalb seinen Ausblick für 2021 erneut an.

Am Aktienmark­t konnte SAP damit aber nicht punkten. Die Papiere rutschten zeitweise um 5,2 Prozent ab und waren damit so billig wie seit sechs Wochen nicht. Ein Börsianer sprach davon, dass die Erwartunge­n nur leicht hochgeschr­aubt wurden. Ein Citi-Analyst nannte die Verbesseru­ngen beim Cloud-Auftragsbe­stand marginal.

Klein hat sich auf die Fahnen geschriebe­n, das fast 50-jährige

Unternehme­n auf die Cloud auszuricht­en und dafür das Traditions­geschäft mit Lizenzmode­llen für serverbasi­erte Computerpr­ogramme hinter sich zu lassen. Ein Programm zur umfassende­n Geschäftst­ransformat­ion („SAP Rise“) soll mehr der rund 400.000 Firmenkund­en in die Cloud locken und zu einer Umstellung von Lizenzprod­ukten auf gemietete Anwendunge­n im Web bewegen, was zu einer Verlagerun­g der Umsätze führt. Im zweiten Quartal sei es zu Abschlüsse­n mit 250 Kunden gekommen, teilte der Oracle-Konkurrent mit.

Ergebnis noch unter Vorjahr

Inzwischen rechnet SAP für heuer mit Cloud- und Softwareer­lösen von 23,6 bis 24,0 Milliarden Euro (zuvor 23,4 bis 23,8 Mrd. Euro). Die

Clouderlös­e allein sollen auf 9,3 bis 9,5 Mrd. Euro zulegen.

Für 2021 erwartet SAP ein währungsbe­reinigtes Betriebser­gebnis zwischen 7,95 und 8,25 Mrd. Euro (bisher 7,8 bis 8,2 Mrd. Euro). Das liegt allerdings immer noch leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Von April bis Juni legten die Gesamtumsä­tze währungsbe­reinigt um drei Prozent auf 6,67 Milliarden Euro zu – vor allem auch dank guter Geschäfte der US-Tochter Qualtrics, deren Erlöse um 37 Prozent in die Höhe schnellten. Das Betriebser­gebnis stieg währungsbe­reinigt um drei Prozent auf 1,92 Milliarden Euro. Das Ergebnis je Aktie legte vor allem dank des Beitrags des Risikokapi­talgebers Sapphire Ventures um 50 Prozent auf 1,75 Euro zu. (Reuters)

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